Ein weiteres Zentrum: Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure gegründet

Das „Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure“ (MCDCI) erforscht künftig den digitalen Wandel aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. Damit stärkt die Philipps-Universität ihre Forschung zum digitalen Wandel.
Das neu gegründete „Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure“ (MCDCI) ist ein bundesweit einzigartiges wissenschaftliches Zentrum, das sich aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive mit den verschiedenen Facetten des digitalen Wandels auseinandersetzt. Das MCDCI bündelt die Expertise der Universität Marburg, des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, des Hessischen Landesarchivs, der Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft sowie des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde.
„Die beteiligten Einrichtungen verfügen über eine enorme Expertise in den digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften“, erklärte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause. „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, alle mit ins Boot zu holen und das MCDCI zu gründen.“ Damit werde die Erforschung des digitalen Wandels an der Philipps-Universität um einen weiteren wichtigen Bereich – die geistes- und sozialwissenschaftliche Annäherung an das Themenfeld – erweitert.
Innerhalb der Philipps-Universität ist das MCDCI breit verankert: So zählen 42 Professorinnen und Professoren aus zehn Fachbereichen zu den Gründungsmitgliedern des Zentrums. Auch verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen der Universität, wie das Deutsche Dokumentationszentrum Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg oder der Deutsche Sprachatlas, die universitären Sammlungen sowie die zentralen Infrastruktureinrichtungen beteiligen sich an der Arbeit des neu gegründeten Zentrums.
Inhaltlich widmet sich das Zentrum der Anwendung und Weiterentwicklung von digitalen Forschungsansätzen und -methoden in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Erforschung der digitalen Transformation von Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur. Einen Schwerpunkt der Arbeit des Zentrums bildet dabei die Beschäftigung mit digitaler Kultur, worunter sowohl digitalisierte Kulturgüter – beispielsweise in Form von mittelalterlichen Handschriften – als auch originär digitale Kulturphänomene, wie Memes und andere Interaktionsformen in sozialen Medien, gefasst werden.
Der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Malte Hagener betonte als einer der Sprecher des MCDCI daher auch die Bedeutung des MCDCI für die Forschung in Marburg: „Durch die breite Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen eröffnen sich ganz neue Perspektiven für die interdisziplinäre Erforschung der digitalen Welt, in der wir leben. Wir konnten bereits in der Gründungsphase erste interdisziplinäre Forschungsvorhaben einwerben. In den nächsten Jahren werden am MCDCI viele spannende und innovative Projekte entstehen.“
Weitere Sprecherinnen und Sprecher des Zentrums sind Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Prof. Dr. Gabriele Taentzer vom Fachbereich Mathematik und Informatik und Prof. Dr. Jürgen Wolf vom Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften. Mit der Gründung des MCDCI ist auch die Schaffung eines neuen Studiengangs verbunden. Zum Wintersemester 2021/22 wird der Masterstudiengang „Cultural Data Studies“ starten, der sich an Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Geistes- und Sozialwissenschaften richtet und entlang der Schwerpunkte des Zentrums die kritische Anwendung computergestützter Methoden, den Umgang mit digitalen Daten sowie die Erforschung der digitalen Transformation von Gesellschaft und Kultur vermittelt.
Weitere Informationen zu dem neuen Zentrum finden Interessierte unter www.uni-marburg.de/de/mcdci.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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