Die Corona-Pandemie schlägt sich weiterhin auch im mittelhessischen Arbeitsmarkt nieder. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist im Mai im Vergleich zum Vormonat April deutlich angestiegen.
In seiner aktuellen Statistik weist das KreisJobCenter (KJC) 3.356 erwerbsfähige Leistungsberechtigte aus, die als arbeitslos registriert sind. Das sind 215 Personen oder 6,8 Prozent mehr als im April. Gegenüber dem Mai 2019 ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis um 336 Personen beziehungsweise 11,1 Prozent angestiegen.
Die Quote der arbeitslosen Grundsicherungsempfänger an den zivilen Erwerbspersonen liegt im Mai 2020 bei 2,5 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 2,2 Prozent. Somit ist sowohl die Zahl der arbeitslosen Personen der Grundsicherung für Arbeitsuchende als auch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat erneut deutlich gestiegen.
„Die Corona-Krise setzt auch unseren regionalen Arbeitsmarkt stark unter Druck“, erklärte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist parallel zum Anstieg der Arbeitslosigkeit und zum noch nie da gewesenen Niveau bei der Kurzarbeit regelrecht eingebrochen.“
In der Folge hätten die Menschen weniger Chancen aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. „Das wird die nächste Zeit prägen“, sagte Zachow.
Zudem wies er darauf hin, dass unterstützende Maßnahmen des KJC zur Arbeitssuche ab Juni auch wieder in Präsenzform angeboten werden können. Seit Mitte März konnten diese lediglich per E-Mail, Telefon oder Videoberatung stattfinden.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 193 beziehungsweise 3,1 Prozent. Mitte Mai lag sie bei 6.373. Im April hatte sie noch bei 6.180 gelegen. Verglichen mit dem Vorjahrsmonat war das ein Rückgang um 102 oder 1,6 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg um 227 beziehungsweise 2,7 Prozent auf 8.526 Personen zu registrieren. Im langfristigen Vergleich liegt die Zahl um 2,5 Prozentunter dem Wert des Vorjahrs. Das entspricht einem Rückgang um 217 Personen.
Bei den Angaben zu Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähigen Leistungsberechtigten handelt es sich um einen zum Stichtag am Donnerstag (14. Mai) ermittelten vorläufigen Bestand. Der endgültige Bestand für den Berichtsmonat Mai wird von der Bundesagentur für Arbeit (BA) nach einer Wartezeit von drei Monaten festgeschrieben.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf