Mehr Unterstützer: Zweite Mahnwache forderte Freiheit für Assange

Gut 30 Menschen haben am Samstag (8. Februar) auf dem Marktplatz die Freilassung von Julian Assange gefordert. Damit fand bereits die zweite Mahnwache in Marburg zu diesem Thema statt.
Bereits am Samstag (1. Februar) forderten bei strömendem Regen gut 30 Menschen auf dem Marktplatz „Freiheit für Julian Assange“. Eine Woche später war nicht nur das Wetter besser; auch die Haftbedingungen des Australiers in einem Londoner „Hochsicherheitsgefängnis“ haben sich ein wenig verbessert. Zudem haben 130 Prominente vom Schriftsteller Günter Wallraff über den ehemaligen Bundesaußenminister Sigmar Gabriel von der SPD, den ehemaligen Bundesjustizminister Gerhart Baum deshalb von der FDP und die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen einen Aufruf assange-helfen.de gestartet.
So begann am Donnerstag (6. Februar) auch endlich eine umfassendere Berichterstattung in bundesdeutschen Medien über den Fall Assange. Ausführlich wurde in mehreren Zeitungen und der Tagesschau der UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer zitiert, der der britischen Justiz „Folter“ und den schwedischenBehörden das Konstruieren eines Vergewaltigungsvorwurfs gegen den Wikileaks-Gründer vorwirft.
Seine Äußerungen waren bei einer Veranstaltung am Donnerstag (23. Januar) bereits Gegenstand der Diskussion. Dort entstand danach auch die Idee zu der Mahnwache auf dem Marburger Marktplatz. Ausdrücklich dankten die Anwesenden der Mahnwache am 8. Februar dem Initiator der Veranstaltung am 23. Januar für seine Initiative zugunsten der Menschenrechte und dem Schutz der Gesundheit von Assange.
Die Zeile in einem Antwortschreiben des Bundeskanzleramts auf die Bitte einer Marburgerin um Unterstützung für die Freilassung Assanges stieß bei ihnen auf empörte Kritik. Die Bundesregierung erklärte dort: „Julian Assange ist kein deutscher Staatsbürger.“
Menschenrechte sind allerdings universell und unteilbar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache erwartenvon der Bundesregierung, dass sie sich auch für die Einhaltung der Menschenrechte von Personen einsetzt, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Sie kündigten zwei weitere Mahnwachen am Samstag (15. Februar) und am Samstag (22. Februar) jeweils von 11 bis 12 Ur auf dem Marktplatz an.

* Franz-Josef Hanke