„Ein Ende und ein Anfang – wie der Sommer 45 die Welt veränderte“ ist der Titel einer Lesung am Mittwoch (12. November) im Kreishaus. Der Autor Oliver Hilmes präsentiert dabei ein packendes Geschichts-Panorama.
Dr. Oliver Hilmes liest am Mittwoch (12. November) im Landratsamt aus seinem Buch „Ein Ende und ein Anfang. Wie der Sommer 45 die Welt veränderte“. Diese Lesung bildet den Schlusspunkt der Veranstaltungsreihe „Befreiung 1945. Auf zur Demokratie!“ des Landkreises Marburg-Biedenkopf und findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung statt. Beginn ist um 18 Uhr im Sitzungssaal des Marburger Landratsamts „Im Lichtenholz“ 60. Der Eintritt ist frei.
Das Buch ist kein trockener geschichtlicher Abriss. Hilmes‘ Buch „Ei n Ende und ein Anfang. Wie der Sommer 45 die Welt veränderte“ ist ein Porträt des Sommers 1945. Es ist ein packend erzähltes Geschichtspanorama.
Im Sommer 1945 ist nichts mehr, wie es war: In den vier Monaten von Mai bis September 1945 bricht die alte Welt zusammen, und eine neue tut sich auf. Das verbrecherische „Dritte Reich“ ist am Ende, und eine Zeit der Freiheit, aber auch neuer Konflikte, nimmt ihren Anfang.
Wie erleben die Menschen diesen Sommer – Sieger wie Besiegte, Opfer wie Täter, Prominente wie Unbekannte? Die „Großen Drei“ – also Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und die damalige Sowjetunion –
bestimmen auf der Potsdamer Konferenz den Gang der Geschichte, und die Berliner Hausfrau Else Tietze bangt um das Leben ihres Sohnes. Der US-Soldat Klaus Mann spürt Nazi-Verbrecher auf, und in Berlin plant Billy Wilder eine Komödie über das Leben in den Ruinen.
Cafés und Restaurants öffnen ihre Türen, und der Rotarmist Wassili Petrowitsch wird von deutschen Kindern um Brot angebettelt. In vielen Geschichten und Szenen, die von Berlin nach Tokio führen, von München nach Paris oder von Bayreuth nach Moskau, fängt Oliver Hilmes die einzigartige Atmosphäre dieser Zeit der Extreme ein: das große Glück und die Hoffnung der Befreiten, das Elend und die Trauer, die Ängste der Besiegten und die neue Freiheit.
Hilmes wurde 1971 geboren. Er studierte Geschichte, Politik und Psychologie an den Universitäten Marburg, Paris-Sorbonne und Potsdam. Er hat über Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts promoviert und arbeitet als Kurator für die Stiftung Berliner Philharmoniker.
Seine Bücher über widersprüchliche und faszinierende Frauen „Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel“ aus dem Jahr 2004 und „Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner“ von 2007 wurden zu großen Verkaufserfolgen. 2011 folgte „Liszt. Biographie eines Superstars“, danach „Ludwig II. Der unzeitgemäße König“ im Jahr 2013 sowie „Berlin 1936. Sechzehn Tage im August“ von 2016 das in viele Sprachen übersetzt und zum gefeierten Bestseller wurde. Zuletzt erschienen „Das Verschwinden des Dr. Mühe. Eine Kriminalgeschichte aus dem Berlin der 30er Jahre“ von 2019 und „Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe“ im Jahr 2023.
Im Rahmen des Jahresprojekts „Befreiung 1945. Auf zur Demokratie!“ im Zusammenhang mit dem Thema 80 Jahre nach Kriegsende fanden im zurückliegenden Jahr rund 40 Veranstaltungen statt, die der Landkreis Marburg-Biedenkopf gemeinsam mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern organisiert hat. Die Lesung von Oliver Hilmes am Mittwoch (12. November), die sehr deutlich die Wirren des Jahres 1945 aufzeigt, verdeutlicht auch die Hintergründe und den Beginn der Demokratie, die Deutschland seitdem ausmachen.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf