Am Donnerstag (7. August) lädt die Kulturelle Aktion Marburg zur Buchvorstellung mit Kathrin Zeiske ein. Sie präsentiert ihr Werk“ Ciudad Juárez“. Darin gewährt die Autorin einen Blick hinter die Kulissen des alltäglichen Lebens in der berüchtigten Grenzstadt Mexikos.
Ciudad Juárez ist vielen bekannt durch Netflix-Serien über Narcos oder durch skandalträchtige Berichte in den Medien. Die Stadt verzeichnet die meisten Frauenmorde in Mexiko. Sie gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt, geprägt von Gewalt durch Drogenkartelle und Banden. Inmitten der Wüste herrschen extreme klimatische Bedingungen. Viele Menschen verrichten Schichtarbeit in Weltmarktfabriken und verdienen kaum mehr als Hungerlöhne. Zahlreiche Migrantinnen und Migranten stranden an der Mauer zu den USA.
Doch wie lebt es sich in dieser 1,5-Millionen-Stadt tatsächlich? Und warum finden Menschen Ciudad Juárez trotz allem lebenswert?
Kathrin Zeiske arbeitet als freie Journalistin. Sie verbringt große Teile des Jahres in der mexikanischen Grenzmetropole. In ihrem Buch führt sie Leserinnen und Leser an unterschiedlichste Schauplätze der Stadt. Mit fesselnden Beschreibungen macht sie Protagonist*innen greif- und Begebenheiten nachvollziehbar.
Das Buch wirft ein Blick hinter die Kulissen dieser Grenzstadt. Es erzählt von Menschen, die in den marginalisierten Vierteln im Schatten der Mauer zu den USA leben. Darunter sind Jugendliche, die Menschen über die Grenze bringen, Frauen, die in Montagefabriken Autositze fertigen und Männer, die Bandenkriege im Gefängnis überlebt haben. Außerdem lernen wir Aktivistinnen und Aktivisten kennen, die unverdrossen Gerechtigkeit einfordern. Sie setzen sich dafür ein, das Leben in der Stadt lebenswerter zu machen und Perspektiven jenseits der Ausbeutung im Weltmarkt zu schaffen.
Kathrin Zeiske ist in Bonn geboren und hat dort Politikwissenschaften und praktischen Antifaschismus studiert. Friedensbrigaden und Rucksackreisen brachten sie nach Mexiko. Dort arbeitete sie einige Jahre in einer Migrant*innenherberge. Heute verbringt sie große Teile des Jahres in der mexikanischen Grenzmetropole Ciudad Juárez. Von dort berichtet sie als freie Journalistin und organisiert politische Austauschreisen in die Stadt. In ihrer Freizeit versucht sie sich als Wrestlingstar.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag (07. August) von 20:00 bis 22:00 Uhr im Weltladen (Markt 7 – Marburg) statt. Der Eintritt ist frei.
- pm: Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V.