Umgezogen ist die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Marburg. Die neuen Räume in Cappel wurden nun nun eröffnet.
Die Erziehungsberatungsstelle der Universitätsstadt Marburg hält ein vielfältiges Beratungsangebot für Familien, Kinder und Jugendliche bereit. Nach ihrem Umzug in die neuen Räumlichkeiten „Auf der Appeling“ 6 in Cappel wurde sie nun offiziell neu eröffnet.
„Familien stehen vielen Herausforderungen gegenüber“, sagte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen während der offiziellen Neueröffnung der Erziehungsberatungsstelle. „Es kann Situationen geben, in denen Beratung oder Hilfe sinnvoll oder dringend ist. Uns als Stadt ist es wichtig, für Familien da zu sein, sie zu unterstützen und gute Lösungen zu finden. Dafür gibt es unter anderem die Erziehungsberatungsstelle, die nun ihre neuen Räumlichkeiten in Cappel bezogen hat.“
Seit Oktober 2021 bietet die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Marburgverschiedene Beratungsformate für Familien, Eltern, Kinder, Jugendliche, Heranwachsende und Pflegeeltern an, die in Marburg leben. Die Beratungsstelle ist in der Nachfolge der Erziehungsberatungsstelle des Vereins für Erziehungshilfe am Ortenberg entstanden. Das Team besteht aus pädagogischen Fachkräften und einer Psychologin mit verschiedenen Zusatzqualifikationen im therapeutischen und pädagogischen Handeln.
Die Mitarbeiterinnen der Erziehungsberatungsstelle unterstützen bei der Klärung und Bewältigung individueller, familiärer Probleme und Konflikte. Gemeinsam werden Fragen zur Erziehung, Auffälligkeiten in der Entwicklung und im Verhalten der Kinder sowie Konflikte im familiären Zusammenleben besprochen. Die Gestaltung und Dauer der Beratung werden individuell – je nach Bedarf und Möglichkeiten – miteinander vereinbart.
„Ein häufiges Thema, warum Eltern uns aufsuchen, ist die Scheidung beziehungsweise Trennung und wie innerhalb der Familie damit ein guter Umgang gefunden werden kann“, berichtete Gabriele Mengel von der Beratungsstelle. „Dabei unterstützen wir natürlich gerne.“
Eltern, die sich vor, während oder nach einer Trennung und Scheidung befinden, können so im geschützten und moderierten Rahmen der Beratungsstelle Absprachen treffen und Vereinbarungen für die Kinder finden. Jugendliche können sich auch eigenständig an die Beratungsstelle wenden. Sie finden Unterstützung bei Problemen in der Familie, Schule, Ausbildung oder im Freundeskreis.
„Zunächst einmal klären wir in einem ersten Beratungsgespräch, was genau das Anliegen – also das Ziel der Ratsuchenden – ist“, erläuterte Mengel. „Dann gucken wir, was es dafür braucht, um dieses Ziel zu erreichen. Wir schauen, welche Ressourcen bei der Familie bereits vorhanden sind, wo es Hilfe braucht und wo die Familie diese erhalten kann.“
Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden und Strategien zu entwickeln, die zu einer Veränderung der Situation beitragen. Ziel ist dabei, zu vermeiden, dass sich Problemlagen verfestigen oder verschlimmern. Stattdessen sollen familiäre Ressourcen und Selbsthilfepotenziale mobilisiert werden. Daneben informieren die Mitarbeitenden über weitere Beratungsangebote in Marburg wie die Frühen Hilfen, Angebote für Alleinerziehende etc.
Die Beratungsangebote sind vertraulich, unkompliziert, niedrigschwellig und unbürokratisch. Interessierte können sich zu einem Erstgespräch anmelden. Dort werden gemeinsam Inhalte und Verlauf der Beratung vereinbart. Die Inanspruchnahme der Beratung ist kostenfrei. Zur Überwindung von Sprachbarrieren kann eine Dolmetscherin oder ein Dolmetscher (auch für Gebärdensprache) hinzugezogen werden.
In Absprache mit allen Beteiligten können die Gespräche in den Räumen der Erziehungsberatungsstelle „Auf der Appeling“ 6 in Cappel oder als Telefon-
und als Videokonferenz stattfinden. Zudem besteht die Möglichkeit, die betroffenen Kinder altersentsprechend zu beteiligen und in Absprache die Termine auch in den Betreuungsreichrichtungen wahrzunehmen. Die Beratungsstelle ist zudem eine von vier Anlaufstellen für Marburger Schulen, Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und anderer Jugendhilfeangebote, Vereine und Fachkräfte, die Unterstützung bei der Abklärung einer Gefährdung des Kindeswohls benötigen.
* pm: Stadt Marburg