Das Innovationsforum Mittelhessen setzt Impulse. Es ermöglicht spannende Einblicke, wertvolle Diskussionen und frische Ideen aus der Region für die Region.
Im Kinopolis Gießen versammelten sich rund 160 Gäste beim 6. Innovationsforum Mittelhessen zu einem Tag voller spannender Einblicke, guter Ideen und wertvollem Austausch. Unter dem Leitthema „Markenversprechen im Wandel der Zeit“ tauschten sich Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft mit den Kinogästen darüber aus, wie Innovation in herausfordernden Zeiten gelingt. Eingeladen hatte das Regionalmanagement Mittelhessen.
Bereits während des Events zeigte sich, dass die mittelhessische Kooperation der Schlüssel zu nachhaltiger Innovation in der Region ist: Austausch und Vernetzung vor Ort sind oft Anstoß für gute Zusammenarbeit und somit die Basis für langfristige Erfolge. Das Innovationsforum fungiert also als wertvoller Impulsgeber für die Zukunft der Region.
Das Team der StartMiUp Factory sagte: „Auch in den Pausengesprächen war zu spüren: Jetzt ist der Moment, um gemeinsam ins Handeln zu kommen! Danke für die Plattform!“
Präsident Stefan Füll von der Handwerkskammer Wiesbaden ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Regionalmanagements Mittelhessen. Er und Geschäftsführer Dr. Rainer Waldschmidtvon der Hessen Trade & Invest hießen alle im Kinosaal herzlich willkommen. Andrea Löffler vom Hessischen Rundfunk moderierte die Veranstaltung.
Als ehemaliger COO für den Meta-Konzern im deutschsprachigen Raum inspirierte Podcaster Oliver Busch das Publikum mit Silicon-Valley-Strategien für Mittelhessen zu neuen Ambitionen, Perspektiven und Denkweisen. Ein Perspektivwechsel bringe oft Energie und Überzeugungskraft für mutigere Ideen und Ambitionen. Entscheidend sei das Mindset: es habe den Mittelstand groß gemacht könne ihn jetzt wahrscheinlich revitalisieren.
„Probleme, Schwierigkeiten und Hürden haben in einer Vision nichts verloren“, erklärte er. Sein 6-Punkte-Plan für Wachstums-Ambitionen fordert Weitsicht, Pragmatismus, Effizienz, Kundennähe, Stabilität und Nachhaltigkeit. Das alles müsse mit der nötigen Geschwindigkeit vorankommen.
Das Team von UnternehmerTUM München zeigte auf: Innovative Unternehmen sind erfolgreicher, resilienter und langjährig stark in Ökosystemen engagiert. Nötige Kenntnisse zu Transformation sind jedoch häufig gering. Der „Nightmare Competitor“, der „Albtraumkonkurrent“, kann hier helfen: Als imaginärer Player disruptiert er das eigene Geschäftsmodell und greift dort an, wo man selbst mit seinen Fähigkeiten auf Lücken stößt. Diese Methode ermöglicht es, Unternehmen zu Veränderung zu inspirieren und systematisch zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Roman Alberti demonstrierte, wie der Mittelstand Startups dabei unterstützen kann, voranzukommen: „Es ist nicht schwer, ein Startup zu gründen. Jeder kann das.“
Der Mittelstand kann Mittel zur Verfügung stellen. Wir geben was zurück. So entstehen neue Strukturen. Alte E-Auto Batterien erhalten dadurch nun eine zweite Chance.
Beim Panel-Talk mit regionalen Akteuren – moderiert von Prof. Dr. Michael Stephan von der Philipps-Universität – gab es exklusive Einblicke. Gunter Schneider, von der Schneider GmbH & Co. KG lebt mit dem Lokschuppen Marburg das Thema gesellschaftliche Innovation: „Mit mittlerweile 16 Tochterunternehmen war ich immer auch Startup. Das soll mit dem Lokschuppen weiterleben, wo Innovation gelebt wird und wir die Menschen begleiten, um mit ihren Ideen erfolgreich zu sein.“ Er resümierte: „Es ist nicht wichtig, das zu tun, was wir gestern getan haben, sondern dass wir die Bedarfe von morgen decken.“
Bei Johannes Hübner Gießen sucht man proaktiv Menschen, die eine gute Idee haben und mehr daraus machen wollen. Aus einem Innovationsprogramm sind bereits „Ab Idee ok“ sowie das ITWerk Gießen entstanden. Und ein innovatives Lastenrad, das sich alle Gäste vorm Kinosaal anschauen konnten.
Andre Walter von MK Versuchsanlagen in Mücke hat bereits während des Austauschs beim Panel Kooperationsmöglichkeiten identifiziert: „Alleine deshalb hat es sich schon gelohnt, hier zu sein“, hielt er fest. Das Unternehmen wächst stark.
Das Thema Innovation teilt es in drei Felder auf: Prozesse, Geschäftsmodell und Produkt. Bei allen Feldern steht der Kunde im Mittelpunkt. Die Innovationgeschwindigkeit zu erhöhen ist ein Ziel.
„Wenn kleine Veränderungen positive Impulse setzen und die Mitarbeiter das spüren, sind sie auch bereit für große Veränderungen“, berichtete die geschäftsführende Gesellschafterin Marion Gottschalk von der Ille Papier-Service GmbH. Das Panel war sich einig: Mit einer guten Fehlerkultur kann Innovation gelingen.
Innovation Funnel, Erfolgsfaktoren für Innovationsprojekte und Unternehmenskultur als Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation waren die Spotlights am Nachmittag. Das Publikum diskutierte angeregt mit. Besonders inspirierend waren dabei die Antworten von Herbert Fanese auf die Frage: „Was brauchen wir im Gesundheitsbereich, um Innovation möglich zu machen?“.
Starre Prioritäten im System blockieren das Weiterkommen: So fand einmal eine seiner Ideen für mehr Effizienz bei gleichzeitig besserer Patientenversorgung keine Umsetzung, weil sie schlichtweg kein priorisiertes Thema in der Planung traf. Mit seinem Team treibt er digitale Potenziale voran, die mehr Zeit für Pflege ermöglichen.
„Es war wieder ein besonderer Tag mit Gästen aus Mittelstand, Hochschulen, Startups und Kommunen“, resümierte Geschäftsführer Jens Ihle vom Regionalmanagement Mittelhessen. „Wir verstehen uns mit dem Innovationsforum als Plattform, Impulsgeber und strategisches Netzwerk. Das funktioniert und hat sich mittlerweile als feste Event-Größe in der Region etabliert. Besonders freut uns, dass auch weit angereiste Gäste dadurch Mittelhessen als Ökosystem sowie relevanten Standort wahrnehmen und von der Veranstaltung begeistert sind.“
* pm: Regionalmanagement Mittelhessen, Gießen