Kalt ist es am Freitag (14. Februar) auf dem Marburger Marktplatz. Heiß sind derweil die Debatten vor der Bundestagswahl am Sonntag (23. Februar).
Quer über den Marktplatz gehen wir auf das historische Renaissancd-Rathaus zu. Dort befindet sich das Wahlamt der Universitätsstadt Marburg. Wahlberechtigte Marburgerinnen und Marburger können hier schon vor dem Wahltag ihre Stimme abgeben.
Ich habe mich bereits gut auf die Bundestagswahl 2025 vorbereitet. Mit sechs der elf Direktkandidaten des Wahlkreises 170 habe ich im Vorfeld Interviews geführt. Veröffentlicht habe ich sie in der Onlinezeitung marburg.news sowie auf leichte.news auch in Einfacher Sprache.
Dennoch ist nun einiges anders als vorhergesehen: Der Anschlag eines 24-jährigen Afghanen auf eine Demonstration der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft „Verdi“ hat am Donnerstag (13. Februar) in München viele Menschen entsetzt. Zugleich haben Rechtspopulisten danach sofort gegen Geflüchtete gehetzt.
Mich macht das traurig und wütend. Die Verletzten des Anschlags in München sind Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie ein zweijähriges Kind. Meine Solidarität mit ihnen und meiner Gewerkschaft verlangt von mir, jetzt gerade erst recht gegen Rechtspopulismus und Rassismus sowie für eine gerechtere Zukunft zu stimmen.
Im Foyer des Rathauses wenden wir uns nach links. Dort befindet sich das Wahlamt. Bis Samstag (22. februar) können Stimmberechtigte hier zu den Öffnungszeiten montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr ihre Briefwahlunterlagen beantragen und dann auf Wunsch auch gleich vor Ort ausfüllen sowie in die Wahlurne werfen.
Genau das habe ich vor. Meine Wahlentscheidung ist schon getroffen. Nun muss ich sie nur noch umsetzen.
In dem großen Raum im Erdgeschoss empfängt uns eine freundliche Mitarbeiterin. Sie geleitet uns in einen kleineren Raum im Erdgeschoss. Es ist der „Kleine Magistratssitzungssaal“.
Dort erwartet uns ein junger Wahlhelfer, er die Wahlunterlagen vorbereitet und uns dann überreicht. Mit zwei Unterschriften muss ich ihren Erhalt und meine Teilnahme an der Wahl quittieren.
Ich führe ein kurzes Gespräch mit ihm. Er ist Student und nur für die Wahl bei der Stadt beschäftigt. Die meisten der Wahlhelferinnen und wahlhelfer seien Studierende wie er, berichtet er.
Meine zwei Kreuze kommen auf den Stimmzettel und der dann in den blauen Umschlag. Zusammen mit dem Wahlschein wird er in den roten Wahlbriefumschlag gesteckt. Diesen Umschlag schiebe ich dann in den Schlit im Decker der Wahlurne.
Geschafft: Ich habe meine Stimme abgegeben. Nun bin ich gespannt, wie das Wahlergebnis am 23. Februar 2025 ausfallen wird.
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