Die Schule beginnt. Die Polizei mahnt alle Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht.
Mit dem Beginn des neuen Schuljahrs am Montag (26. August) kehren zum einen zahlreiche Schülerinnen und Schüler in den Schulalltag zurück; zum anderen beginnt für die Erstklässler die Schulzeit. Für die Erstklässler bedeutet das den ersten eigenständigen Weg zur Schule, der eine besondere Herausforderung darstellt.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor den erhöhten Gefahren im Straßenverkehr und ruft alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zur besonderen Rücksichtnahme auf. „Die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr hat für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hohe Priorität“, betonte Polizeivizepräsident Marco Bärtl. „Gerade zum Schulbeginn möchten wir alle Verkehrsteilnehmer daran erinnern, dass Kinder oft unvorhersehbar reagieren und besondere Aufmerksamkeit benötigen. Bitte fahren Sie umsichtig und halten Sie sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen!“
Jede und jeder Einzelne könne dazu beitragen, Unfälle zu verhindern und den Schulweg für Kinder sicherer zu machen. Erstklässler zählen zu den schwächsten und gefährdetsten Verkehrsteilnehmern. Aufgrund ihres jungen Alters und ihrer geringen Erfahrung können sie die komplexen Situationen im Straßenverkehr häufig noch nicht vollständig einschätzen.
Ihre Wahrnehmungsfähigkeit ist begrenzt, sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten schwer abschätzen und neigen dazu, spontan zu reagieren. Auch das Erkennen und Verstehen von Verkehrsregeln ist bei vielen Schulanfängern noch nicht gefestigt.
Besonders kritisch sind Kreuzungen, Einmündungen und das Überqueren von Straßen. Aber auch in verkehrsberuhigten Zonen und vor Schulen gilt es, besondere Vorsicht walten zu lassen. Hier ist die Gefährdung durch das hohe Verkehrsaufkommen zu Unterrichtsbeginn und -ende besonders groß.
Die Polizei appelliert eindringlich an alle Autofahrer, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und besonders umsichtig zu fahren. „Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit insbesondere in Wohngebieten, vor Schulen und in der Nähe von Bushaltestellen“, empfahl Polizeipressesprecher Guido Rehr. Dort gilt oft eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde, die strikt eingehalten werden muss.
„Seien Sie stets bremsbereit, wenn Sie Kinder in der Nähe von Straßen sehen“, riet er. „Rechnen Sie jederzeit mit unerwarteten Bewegungen. An Zebrastreifen und Ampeln sollte immer auf das Verhalten von Kindern geachtet und im Zweifel gewartet werden. Kinder haben häufig einen hohen Vertrauensvorschuss und rechnen damit, dass Fahrzeuge anhalten.
Das Parken in zweiter Reihe sollte man vermeiden: „Vermeiden Sie es, in der Nähe von Schulen oder auf Gehwegen zu parken“, riet Rehr. Das versperrt die Sicht und zwingt Kinder dazu, unübersichtliche Situationen zu meistern.
Auch die Eltern tragen eine große Verantwortung für die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg. Die Polizei empfiehlt verschiedene Maßnahmen, um den Schulweg sicherer zu gestalten: Bei einem Schulwegtraining können Eltern den Schulweg mehrmals mit ihrem Kind üben. Sie sollten ihm sichere Überquerungsstellen zeigen und das Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen erklären.
Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind helle und reflektierende Kleidung trägt. Insbesondere in den dunkleren Jahreszeiten ist das wichtig. Ein reflektierender Rucksack oder Anhänger kann zusätzlich die Sichtbarkeit erhöhen.
Dem Kind sollte man die wichtigsten Verkehrsregeln erklären und sie regelmäßig wiederholen. Dazu zählt auch, dass das Kind während des Schulwegs keine elektronischen Geräte verwenden oder mit Kopfhörern Musik hören sollte, um stets aufmerksam zu sein.
Die Polizei wird in den ersten Wochen des neuen Schuljahrs verstärkt Präsenz an Schulen und Schulwegen zeigen. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ordnungsämter der Kommunen werden spezielle Aktionen durchgeführt, um sowohl Kinder als auch Autofahrer auf die Gefahren und die notwendigen Verhaltensweisen hinzuweisen. Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsmessungen werden ebenfalls verstärkt durchgeführt, um die Sicherheit im Umfeld der Schulen zu erhöhen.
Mit dem Beginn des neuen Schuljahrs startet die Polizei erneut die Verkehrspräventionsaktion „Blitz für Kids“. Diese Aktion zielt darauf ab, die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer – der Kinder – im Straßenverkehr zu erhöhen. Insbesondere in der Schulanfangszeit, wenn viele Kinder zum ersten Mal den Weg zur Schule antreten, ist es von größter Bedeutung, auf deren Schutz zu achten.
Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern misst die Polizei an Schulen die Geschwindigkeiten der Vorbeifahrenden und kontrollieren sie direkt nach der Messung. Halten sich die Autofahrerinnen und Autofahrer an die vorgeschriebenen Tempolimits, übergeben die Kinder eine grüne Karte und bedanken sich. Wurde zu schnell gefahren, übergeben die Kinder eine gelbe Karte an die Schnellfahrerin oder den Schnellfahrer und bitten darum, die Geschwindigkeitsregeln einzuhalten.
„Der Schulbeginn ist ein freudiges Ereignis, das jedoch auch erhöhte Risiken im Straßenverkehr mit sich bringt“, erklärte Polizeisprecher Rehr. „Durch Achtsamkeit und Rücksichtnahme können wir alle dazu beitragen, dass unsere Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause gelangen. Die Polizei setzt auf die Zusammenarbeit aller Verkehrsteilnehmer, um Unfälle zu vermeiden und unseren Jüngsten einen sicheren Start in den neuen Lebensabschnitt zu ermöglichen.“
* pm: Polizei Marburg