„Verhandeln statt Schießen! Abrüsten statt Aufrüsten!“ lautet das Motto zum Antikriegstag am Sonntag (1. September). Aufgerufen dazu hat das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“.
Jedes Jahr am 1. September erinnern Gewerkschaften, Friedensorganisationen, Bildungseinrichtungen und Kirchen an den 1. September 1939. Das war der Tag des Überfalls von Nazi-Deutschland auf sein Nachbarland Polen. Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ plant für den Antikriegstag 2024 gleich zwei Veranstaltungen.
„Kriege bedeuten Leid, Traumata, Zerstörung, Tod – ob in der Ukraine, im Gaza-Streifen oder sonst wo auf der Welt“, erklärte das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg“ am Montag (19. August). Als Teil der Friedensbewegung setzt es sich für die Verhinderung von Kriegen ein und, wenn sie ausgebrochen sind, für deren schnelle Beendigung durch Verhandlungen. Dafür sei es notwendig, Konflikte und deren Ursachen rechtzeitig zu erkennen und an der Wurzel zu bearbeiten. Mit dem Friedensgebot in der Verfassung habe sich die Bundesrepublik verpflichtet, in einem vereinten Europa dem Frieden in der Welt zu dienen.
„Gerade erleben wir das Gegenteil“, beklagte das Bündnis. Es beobachtet Bestrebungen, die Gesellschaft „kriegstüchtig“ zu machen, bis hin zur Wiedereinführung der Wehrpflicht. Darin sieht es eine Militarisierung der Gesellschaft.
Zudem beklagt es eine massive Aufrüstung, so dass Gelder für Soziales, Bildung, Gesundheit, Wohnungen, Klimaschutz und Infrastrukturmaßnahmen fehlen. Zudem kritisiert es weitere Eskalationen wie die Stationierung von US-Mittelstrecken-Raketen in Deutschland und somit die Aufrechterhaltung der „nuklearen Teilhabe“, die die Gefahr eines atomaren Krieges erhöhen. Das alles habe mit „Frieden schaffen“ nichts zu tun.
Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ fordert dagegen Abrüstung statt Aufrüstung, Friedenstüchtigkeit statt „Kriegstüchtigkeit“ und Schluss mit der „nuklearen Teilhabe“ und stattdessen Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags. Es spricht sich für ernsthafte Initiativen für Friedensverhandlungen im Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten aus. Eine weitere Forderung lautet „Keine Stationierung von US-Raketen in Deutschland!“
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, führt das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ zum Antikriegstag am Sonntag (1. September) zwei Veranstaltungen für Frieden und gegen Krieg, für Abrüstung statt Aufrüstung und für Diplomatie statt Raketenstationierung durch. Um 11 Uhr findet eine Kundgebung am Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße statt. Von Ortwin Schäfer vom Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ moderiert, werden Jan Schalauske für Die Linke, Leonie Schmid von der „Seebrücke“, Yusuf Karaaslan (SDS), ein Vertreter der Stadt Marburg und des Ki-Ju-Pa Grußworte ausrichten. Der Hauptredebeitrag wird von der DIDF-Jugend und dem Internationalen Jugendverein gehalten. Johannes M. Becker wird die Veranstaltung mit Liedern und Texten zum Frieden abrunden.
Um 15 Uhr beginnt das „8. Marburger Friedensforum“ im Lutherischen Pfarrhof. Nach der Eröffnung durch Pfarrer Ulrich Biskamp führt Karin Schwalm vom Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ durch die Veranstaltung. Grußworte werden Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies von der Stadt Marburg, Aladin Atalla als Vertreter Deutsch-palästinensischer Familien in Marburg und Rüdiger Nierwetberg von pax christi ausrichten. Hauptredner wird der Vorsitzende Michael Müller von den NaturFreunden Deutschlands sein, der im Anschluss an seine Rede für eine Diskussion zur Verfügung stehen wird.
In freundlicher Atmosphäre, bei Kaffee, Kuchen und kulturellen Darbietungen von „Fridays Barn“ sollen die Menschen und Initiativen miteinander ins Gespräch kommen. Das Friedensforum endet mit einem Friedensgebet in der Lutherischen Pfarrkirche gegen 18 Uhr.
* pm: Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“