Einstand statt Abstand: Pop-Up-Trauungen in der Elisabethkirche

Eine unkomplizierte Trauung für alle hat die Evangelische Kirche angekündigt. Die „Pop-Up-Trauung“ findet am Samstag (11. Mai) in der Elisabethkirche statt.
Für alle, die vor Gott „Ja“ zueinander sagen wollen, hat sich die Elisabethkirche am Himmelfahrtswochenende etwas ganz Besonderes ausgedacht. Das ist ein ganzer Tag unter dem Motto „Pop-Up-Trauung“.
Knapp zwanzig Paare haben sich bereits angemeldet. Wer möchte, kann aber am Samstag (11. Mai) zwischen 10 und 16 Uhr auch einfach noch spontan vorbeikommen. Paare können dann ohne monatelange Vorbereitungen mit Wedding Planer und viel Stress kurzentschlossen vor den Traualtar treten.
Was man aus Filmen und Las Vegas kennt, das ist am Samstag (11. Mai) auch in der Elisabethkirche möglich. Es gibt Hochzeitsglocken, Live-Musik, Sekt und alles Drum und Dran. Pfarrer Ulrich Hilzinger wird mit mehreren Kolleginnen und Kollegen von 10 Uhr an bis in den Nachmittag Paare – Paare – egal welchen Geschlechts und welchen Glaubens – trauen.
Eine reguläre kirchliche Trauung ist natürlich nur für Partner möglich, von denen mindestens einer evangelisch ist und die bereits standesamtlich verheiratet sind. Aber für alle anderen finden so genannte „Segenshochzeiten“ und „Segnungsgottesdienste“ statt. „Uns ist wichtig, zu signalisieren, dass wir als Kirche offen sein möchten für alle, die sich einen kirchlichen Segen für ihre Partnerschaft wünschen“, erklärte Pfarrer Hilzinger.
Gemeinsam mit mehreren anderen Pfarrerinnen und Pfarrern des Kirchenkreises Marburg hat er einen Tag organisiert, an dem sich die Paare um nichts mehr kümmern müssen: Der Kuchen wird blecheweise geliefert. Der Sekt steht kalt. Es gibt Live-Musik, Insta- und Polaroidkameras und ein Fotografen-Ehepaar.
Knapp zwanzig Paare haben sich bereits im Vorfeld angemeldet. Damit sind inzwischen alle Termine im Hauptschiff der Elisabethkirche und im gegenüber gelegenen „Michelchen“ – der St.-Michaelis-Kapelle – belegt. Es gibt aber noch freie Zeitfenster für eine Trauung in der Oberkapelle (über dem Elisabethschrein) für Spontanentschlossene. „Das ist ein wunderschöner Trauort, den kaum jemand kennt“, verriet Pfarrer Hilzinger.
Für jedes Paar wird zunächst ein Traugespräch stattfinden und dann direkt im Anschluss die Zeremonie. Diese „Pop-Up-Trauung“ hat dann ihre ganz eigene Romantik – weil sie auf das Wesentliche konzentriert ist: Das ist der Wunsch von zwei Menschen, ihre Partnerschaft segnen zu lassen.
„Alle bisherigen Erfahrungen solcher Formate zeigen uns, dass niemand einfach mal so und aus einer spontanen Laune heraus kommt“, erklärte der Pfarrer. „Die Paare haben sich das meist schon lange überlegt und hegen diesen Wunsch schon etliche Zeit.“ Die Mehrheit der Paare, die sich für den Tag angemeldet haben, sind bereits offiziell miteinander verheiratet.
Das älteste Paar ist es bereits seit 52 Jahren. Nun wolle es noch einmal in diesem ganz besonderen Rahmen „Ja“ sagen. Das jüngste Paar ist im vergangenen Jahr auf dem Standesamt gewesen und holt nun die kirchliche Hochzeit auf diese Weise nach. Ein weiteres Paar hat sich angemeldet und mit seiner Vorfreude Verwandte derart angesteckt, dass am Samstag eine Doppelhochzeit stattfinden wird.
Sich segnen zu lassen, sich trauen zu lassen oder auch das Jubiläum einer Hochzeit zu begehen, wird an diesem Tag möglich sein. Für eine Kontaktaufnahme vorab steht Pfarrer Hilzinger unter der E-Mail-Adresse ulrich.hilzinger@ekkw.de zur Verfügung. Wer zu diesem Termin nicht kann, für den wird es im kommenden Jahr wieder eine Möglichkeit geben. Dann ist geplant, die Aktion „Pop-Up-Trauung“ landeskirchenweit anzubieten.

* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg

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