Unter dem Motto „Wir fahren zusammen“ demonstrierten am Freitag (1. März) rund 1.000 Personen für Klimagerechtigkeit und besseren ÖPNV. In Kooperation mit ver.di fuhren an diesem Tag keine Linienbusse durch die Stadt.
Organisiert wurde der Klimastreik von den Parents for Future Marburg mit dem Ziel, die längste Fahrradkette Marburgs zu schaffen. Die Demonstration zog in drei Teilen durch die Straßen. Die Fußgänger und die Fahrradfahrer trafen sich um 15 Uhr am Erwin-Piscator-Haus (EPH). Während die Demonstration dort eröffnet wurde, fanden an den Ampel der Universitätsstraße bereits Schilderkreise statt.
Istemu Kuzu von den Scientists for Future und Luisa Ziegler von den Psychologists for Future eröffneten mit ihren Ansprachen. „Ich habe das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Resignation. Denn ich weiß es passiert zu wenig und zu spät,“ merkt Ziegler an. „Es ist einfacher die Krise zu leugnen oder zu verdrängen oder ganz aufzugeben.“ Doch sich immer wieder für eine bessere Welt und Zukunft einzusetzen, sei eine Leistung die Anerkennung verdient, denn aufgeben sei keine Option.
Ziegler appellierte daher an Entschlossenheit. „Es geht nicht darum, die Klimakrise aufzuhalten oder nicht. Es geht zunehmend darum, was trotzdem noch zu retten ist.“
Ausgehend vom EPH startete die Fahrradkette über den Pilgrimstein in Richtung Hauptbahnhof. Die Fußdemo machte sich währenddessen über die Liebigstraße auf den Weg durch das Südviertel. In der Universitätsstraße kamen beide schließlich zusammen. Am Schlossberg Center trafen sie auf die Schilderkreisel. Von dort aus kehrten die drei Demonstrationsteile geschlossen zum EPH zurück.
Zum Abschluss richteten sich Las Cayenas, Johannes Becker von der BI Verkehrswende und die DGB-Jugend an die Menschen. „Für Verbesserung braucht es Alternativen, keine Verbote“, erläuterte Becker. Er sprach sich klar für das Marburger Mobilitäts- und Verkehrskonzept „MoVe 35“ aus, denn es müsse eine bessere öffentliche Anbindung in und um Marburg geben.
Nicht nur die Innenstadt soll durch den ÖPNV, mit dem Fahrrad oder zu Fuß besser zugänglich sein. Es müsse verlässliche Alternativen für Pendler geben, damit die Lahnberge und Görtshausen auch ohne Auto besser erreichbar werden.
Resignation und Perspektivlosigkeit hatte an diesem Tag auf den Marburger Straßen keinen Platz. Jung und alt, klein und groß forderten das Handeln für Klimagerechtigkeit. Nicht nur in der Politik, sondern auch bei jedem Einzelnen muss es Veränderung im Konsumverhalten geben.
* Amelie Berting