Der Kreis stärkt das Leih-Angebot für Fahrräder. Eine neue Station mit fünf Rädern entsteht in der Raiffeisenstraße.
Behördengänge soll man flexibel mit dem „Drahtesel“ erledigen können. Dazu trägt eine neue Leih-Station mit fünf Fahrrädern der Firma „nextbike“ am Landratsamt bei. Die neue Rad-Station ist am Personalparkplatz des Landkreises an der Raiffeisenstraße gegenüber der Polizeistation Marburg installiert.
Die Räder lassen sich per „nextbike“-App ausleihen und zurückgeben. Der Landkreis investiert für die neue Leihstation auf seiner Fläche rund 8.000 Euro. Das Leipziger Unternehmen „nextbike“ übernimmt den Service der Station, eventuell nötige Reparaturen an den Fahrrädern und stellt sicher, dass die Station gefüllt ist.
Die ersten 30 Minuten jeder Fahrt mit „nextbike“-Rädern sind kostenfrei. Studierende radeln sogar eine Stunde pro Fahrt gratis. Danach kostet die Ausleihe einen Euro pro 15 Minuten. Dabei dienen die Mietfahrräder auch als gute Ergänzung zu Bus und Bahn.
„Die neue Station leistet einen weiteren Beitrag dazu, das Fahrrad als flexible Alternative zum Auto oder als Ergänzung im ÖPNV nochmal attraktiver zu machen“, betonte Landrat Jens Womelsdorf. Für Besucherinnen und Besucher aber auch für die Mitarbeitenden selbst werde so eine zusätzliche Möglichkeit geschaffen, das Kreishaus und andere Behörden in der Nähe zu erreichen oder in die Stadt zu kommen, ohne mit dem Auto anreisen zu müssen oder auf den Bus zu warten, denn es ist möglich, mit „nextbike“-Rädern aus anderer Leih-Stationen zum Landratsamt zu fahren und das Fahrrad dann an der dortigen Station oder einem definierten Bereich – der sogenannten „Flexzone“ – abzustellen. Über die App ist unter anderem ersichtlich, an welchen Standorten Räder verfügbar sind.
Das gelte auch für den schnellen innerstädtischen Weg oder in Verbindung mit dem regionalen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Optionen nehmen damit zu: Denn die Leihräder bieten die Möglichkeit, schneller und zeitunabhängiger als bisher beispielsweise den Südbahnhof zu erreichen. Dort lässt sich bei Bedarf die Weiterfahrt mit dem Zug antreten. Darüber hinaus ist zum Beispiel die regionale Buslinie 383 in Richtung Lohra und Gladenbach beziehungsweise zum Hauptbahnhof an der Bushaltestelle „Am Krekel“ in Marburg schnell mit dem Rad erreichbar.
An der Bushaltestelle „Am Krekel“ in der Nähe des Südbahnhofs sowie am Hauptbahnhof stehen Rückgabestationen zur Verfügung. Bereits rund 380 „nextbike“-Fahrräder können an über 50 Stationen in Marburg ausgeliehen werden Weitere Infos zur Nutzung der Räder gibt es online auf www.nextbike.de/de. Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt es unter www.nextbike.de/de/faq/. Die Räder von „nextbike“ sind bereits seit 2017 ein fester Bestandteil der Marburger Infrastruktur. Rund 380 Räder stehen für die Nutzenden an über 50 Stationen zur Ausleihe bereit. Jedes Jahr werden nach Angaben des Unternehmens mehr Fahrten getätigt. 2023 waren es fast eine halbe Million Ausleihen. Das war ein Zuwachs von über 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden die Räder seit dem Start vor sieben Jahren laut „nextbike“ rund 1,5 Millionen Mal genutzt. Das Erklärte Ziel des Landkreises ist, den Radverkehr zu stärken und dessen Anteil am gesamten Mobilitätsaufkommen bis 2030 auf mehr als acht Prozent zu steigern. Neben der Planung und dem Bau von alltagstauglichen Radwegen an und entlang von Kreisstraßen möchte der Kreis zudem mit verschiedenen Veranstaltungen, Kampagnen und Projekten zur Nutzung des Fahrrads motivieren. Darunter sind auch sogenannte Bike-Sharing- Angebote wie die neue nextbike-Station am Landratsamt. Die hohe Bedeutung, die der Radverkehr durch den Landkreis erfährt, verdeutlicht das kommunale Investitionsprogramm des Kreises: Es sieht bis 2026 rund 6,3 Millionen Euro für die Planung und den Bau von neuen Radwegen vor.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf