„Wir alle müssen jetzt Flagge zeigen“, forderte Ulla Schmidt anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus. Vor dem 27. Januar ruft die Lebenshilfe dazu auf, sich gegen Rechtsextremismus einzusetzen.
Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar ruft die Bundesvereinigung Lebenshilfe (BVLH) ihre Mitglieder und die gesamte Zivilgesellschaft dazu auf, sich entschieden gegen Rechtsextremismus zur Wehr zu setzen und sich an Demonstrationen gegen die AfD zu beteiligen. Die Lebenshilfe-Vorsitzende Ulla Schmidt betonte: „Unsere Demokratie ist in großer Gefahr. Spätestens nachdem bekannt wurde, dass sich AfD-Vertreter mit namhaften Rechtsradikalen in Potsdam getroffen haben, um massenhafte Abschiebungen auch deutscher Bürgerinnen und Bürger zu beraten, muss allen klar sein, was die Stunde geschlagen hat.“
Dieses Treffen wecke „Erinnerungen an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte, als die Nazis die Macht in unserem Land übernahmen. Wir alle müssen jetzt Flagge zeigen. Ich bin daher sehr froh, dass nun endlich Tausende auf die Straße gehen, um der AfD und anderen rechtsextremen Kräfte die Stirn zu bieten.“
Die Lebenshilfe tut das bereits seit vielen Jahren. Am 21. März 2017 haben der Bundesvorstand und die Landesvorsitzenden der Lebenshilfe in einem gemeinsamen Beschluss deutlich gemacht, dass Lebenshilfe und AfD unvereinbar sind. In der Folge hat die Lebenshilfe mit anderen Organisationen immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die AfD eine inklusive Gesellschaft ablehnt und Menschen ausgrenzt, die nicht ins völkisch-nationalistische Weltbild passen.
Auf www.lebenshilfe.de ist eine Broschüre der Lebenshilfe mit Empfehlungen zum Umgang mit der AfD abrufbar. Zudem gibt es dort eine Webseite in Leichter Sprache zum Thema „Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit“.
Als im August 2023 der thüringische AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke im MDR-Sommerinterview mit der Aussage schockierte, seine Partei wolle das deutsche Bildungssystem von Ideologieprojekten wie der Inklusion befreien, nannte das die Lebenshilfe-Vorsitzende öffentlich einen Tabubruch und Skandal: „Angesichts dieser menschenfeindlichen Haltung können wir nur ahnen, wie Herr Höcke mit Menschen mit Behinderung umgehen möchte.“
Im Superwahljahr 2021 gehörte die Lebenshilfe zu den Initiatoren der Aktion „WIR für Menschlichkeit und Vielfalt“, an der sich rund 750 Verbände und Initiativen beteiligten. Ziel dieser Aktion war, dass Bürgerinnen und Bürger keine rechtsextremen Parteien wie die AfD wählen sollten. Schmidt erklärte nun: „Mit der Europawahl und den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen stehen in diesem Jahr wieder wichtige Wahlen an. Sie werden darüber entscheiden, ob unsere Demokratie wehrhaft bleibt oder weiter beschädigt wird. Jetzt ist der Staat aufgerufen, ein Verbot der AfD zu prüfen.“
* pm: Bundesvereinigung Lebenshilfe