Sebastian Sack: Damit Bildungsgerechtigkeit mehr Gewicht bekommt

Sebastian Sack

Sebastian Sack ist der Direktkandidat der SPD im Wahlkreis 13. (Foto: Laura Schiller)

„Das ist die ideale Chance für mich“, sagt Sebastian Sack. Für die SPD möchte der Kommunalpolitiker in den Hessischen Landtag einziehen.
„Im Landtag kann ich noch mehr bewegen für Bildungsgerechtigkeit und die Förderung benachteiligter Kinder“, erklärt der Sozialdemokrat. Diese Themen liegen dem 41-jährigen Lehrer aus Neustadt-Momberg am Herzen. Dafür engagiert er sich beruflich wie auch ehrenamtlich.
„Meine Familie ist nicht akademisch geprägt“, erläutert Sack. „Ich weiß also, wovon ich da bei ungleichen Bildungschancen rede.“ Seine eigenen Erfahrungen möchte der Pädagoge nun gern in den Hessischen Landtag einbringen.
Bei der Landtagswahl am Sonntag (8. Oktober) ist Sack Direktkandidat der SPD im Wahlkreis 13. „Über die Landesliste bin ich nicht abgesichert“, erklärt er. Für die Direktwahl im Ostkreis und in Marburg rechnet er sich aber durchaus realistische Chancen aus.
Engagiert hat sich Sack schon als Schüler in der Jugendarbeit. Als Student hat er gemeinsam mit vielen anderen erfolgreich gegen Studiengebühren demonstriert. „Für mich wäre das das Aus eines Lebenstraums gewesen“, erklärt er.
Die geplante Einführung von Studiengebühren in Hessen hat Sack zur SPD gebracht. Er fordert kostenlose Bildung von der Kita über die Schule bis zur Uni oder zum Meister, für alle, die diesen Berufsweg wählen wollen.
16 Jahre lang war Sack Vorsitzender des Kreisjugendrings. Dieses Amt gab er 2022 mit Erreichen seines 40. Lebensjahrs auf.
Kirsten Fründt hat mich in die aktive Politik geholt“, berichtet Sack. „Wir kannten uns aus der Jugendarbeit. Sie hat mich ermutigt, für den Kreistag zu kandidieren.“
2016 zog Sack in das Parlament des Landkreises Marburg-Biedenkopf ein. Seine Themen dort sind Bildung, Sozialpolitik und Jugendarbeit. Privat betätigt sich der 41-jährige Lehrer als Imker und Feuerwehrmann.
„Die Kindergrundsicherung ist für mich nicht verhandelbar“, erklärt Sack. „Kinderarmut kann und darf sich eine demokratische Gesellschaft nicht leisten. Das ist nicht nur ungerecht, sondern auch eine unüberlegte Verschwendung von Zukunftschancen.“
Geboren wurde Sack in Momberg, wo er inzwischen das Fachwerkhaus seiner Eltern saniert hat. Nach dem Abitur an der katholischen Stiftsschule Sankt Johann in Amöneburg kam er zum Studium nach Marburg. „Katholische Theologie im protestantisch geprägten Marburg zu studieren, war schon etwas Besonderes“ erinnert sich Sack.
Sein zweites Unterrichtsfach ist Geschichte. Daher ist eine politische Haltung für ihn unerlässlich. Er fordert „klare Kante gegen Rechts“ und gegen Rassismus.
Der katholische Religionslehrer tritt ein für Vielfalt und Respekt gegenüber anderen Lebensentwürfen. An seiner Schule in Kirchhain hat er die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mitinitiiert und geleitet, die auch eine „Pride week“ an der Schule durchführt. Auch in seiner Kirche hält er sich an seine Glaubensgrundsätze der Achtung aller Menschen und der Schöpfung.

* Franz-Josef Hanke