Neue Terrasse: Jugendliche leisteten Sozialstunden ab

Eine neu Terrasse wurde im Stadtwald eröffnet. Entstanden ist sie als Ferienprojekt von Jugendlichen.
Zehn Jugendliche haben unter fachkundiger Anleitung neue Sitzplätze auf dem Freizeitgelände im Stadtwald gebaut. Mit Arbeitsstunden, die sie aufgrund von Jugendstrafverfahren ableisten mussten, haben sie einen echten Mehrwert für das Gelände geschaffen und einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft geleistet. Bürgermeisterin Nadine Bernshausen hat die Terrasse zusammen mit den Jugendlichen sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der Jugendförderung der Stadt und des Jugendkompetenznetzwerks (Juko) eröffnet.
„Die von den Jugendlichen in den Osterferien gebaute Terrasse ist wirklich toll geworden und ist eine echte Bereicherung für unser Stadtwaldgelände“, sagte Bürgermeisterin Bernshausen bei der Eröffnung der Terrasse auf dem Freizeitgelände. „Sie haben gezeigt, dass Sie im Team gemeinsam eine schöne, praktische Aufgabe mit Spaß und großem Erfolg umsetzen können. Diese Terrasse wird in Zukunft sicher gut genutzt werden und sehr lange Bestand haben.“
Je nach Tag haben jeweils zehn bis dreizehn Jugendliche die neue Terrasse errichtet. Damit haben sie innerhalb einer Woche der Osterferien einen Beitrag zur schöneren Gestaltung des Geländes im Stadtwald geleistet. Die Jugendlichen sorgten zudem unter fachkundiger Anleitung für weitere Kapazitäten an Sitzplätzen für Veranstaltungen wie beispielsweise die Ferienspiele.
Der komplette Entstehungsprozess ist von Jugendlichen über das Projekt „Ableistung von Arbeitsstunden“ (ALVA) des Juko gemeinsam mit dem Fachdienst Jugendförderung der Stadt Marburg geleistet worden. Das reichte vom Ausmessen über den Bau der Unterkonstruktion und das Anbringen der Terrassendielen bis hin zur Verblendung und dem Anbringen des Geländers.
Im Gespräch mit Bürgermeisterin Bernshausen erklärten die Jugendlichen, dass sie stolz auf das Ergebnis seien. Sie hätten viel Spaß am Bau der Terrasse gehabt, auch wenn die Arbeit körperlich anstrengend gewesen sei und das Wetter nicht immer mitgespielt habe.
Stefanie Lambrecht vom Fachbereich Kinder, Jugend, Familie der Universitätsstadt Marburg sagte bei der Eröffnung: „Die Terrasse, die Sie auf das Stadtwald-Gelände gebaut haben, bietet einen direkten Mehrwert für die Projekte der Jugendförderung. Kinder haben etwas Neues, um es zu entdecken und können beispielsweise nun auch draußen ihr Mittagessen einnehmen. Ihre Unterstützung ist wichtig für das Gelände und die Jugendlichen und Kinder, die hier ihre Ferien verbringen.“
Juko-Geschäftsführerin Maria Florschütz ergänzte: „Ich möchte mich bei Ihnen, den Teamer*innen und allen weiteren Beteiligten bedanken. Mein Eindruck des Projektes ist, dass hier vorurteilsfrei und wertschätzend miteinander umgegangen wird. Das Projekt ALVA ist etwas Besonderes, weil es zum einen den Einblick in mögliche spätere Berufe gibt und das Arbeiten in einer Gruppe erlernt wird. Zum anderen bekommen die Jugendlichen auch konkrete Unterstützung im Einzelfall durch Gespräche mit Pädagog*innen.“
Das Projekt „ALVA“ richtet sich an straffällig gewordene Jugendliche und junge Volljährige sowie Schulverweigerer, die Arbeitsstunden ableisten müssen. Jugendliche im Projekt „ALVA“ beteiligen sich seit mehreren Jahren an der Pflege des Freizeitgeländes Stadtwald.
Zu den Aufgaben gehören Instandhaltungs- und Landschaftspflegearbeiten wie zum Beispiel auch das Entfernen von Laub, Holz und Schnee auf den Wegen und das Verteilen von Holzschnitzeln oder das Anlegen neuer Wege. Die Arbeiten werden in Kleingruppen unter Aufsicht oder in Einzelbetreuung durchgeführt.

* pm: Stadt Marburg

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