Unklare Übergabesituation: Kripo sucht Opfer von Betrug am Telefon

Nach der Festnahme mutmaßlicher Betrüger sucht die Kripo ein unbekanntes Opfer. Die Tat wurde wahrscheinlich nicht angezeigt.
Der Ort der Geldübergabe aus einem Betrug am Telefon war sehr wahrscheinlich Marburg. Die offenbar noch nicht angezeigte Tat geschah nach bisherigem Wissen am 19. August 2022. Da ein späteres Strafmaß für die Festgenommenen sicherlich auch an der Anzahl nachgewiesener Taten anknüpft bittet die Kriminalpolizei Marburg das Betrugsopfer, das möglicherweise in der Universitätsstraße Geld übergeben hat, sich zu melden.
Die Suche nach dem Opfer der Straftat im Landkreis Marburg Biedenkopf resultiert aus Erkenntnissen nach Ermittlungen im Zusammenhang mit den Festnahmen von insgesamt drei Beschuldigten nach Betrug am Telefon. Die Festnahmen erfolgten in zeitlichen Abständen in Hessen und angrenzenden Bundesländern. Weitere Angaben dazu sind derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich.
Nach bisherigem Wissen erhielt das unbekannte Opfer einen Telefonanruf mit einer typischen Masche: Die Betrüger benutzten in diesem Fall die „Unfalllegende“. Dabei schockierten die Anrufer ihr Opfer mit der Mitteilung, dass die Tochter, der Sohn oder ein sonstiger enger Angehöriger in einen schweren – tödlich verlaufenen – Verkehrsunfall verwickelt sei.
Das Telefongespräch endete mit Sicherheit mit einer Geldforderung. Bei der Unfallmasche ist das meist die Offerte, eine anstehende Haft durch eine Kaution abwenden zu können. Im Erfolgsfall vereinbaren die Betrüger dann einen Treffpunkt zur Geldübergabe.
Möglicherweise ging es in Marburg – wie bei den anderen in dem Zusammenhang ermittelten Taten – um einen Betrag zwischen 25.000 und 35.000 Euro. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen nach den Festnahmen steht fest, dass der Geldabholer sich am Freitag (19. August) gegen 11.40 Uhr vor dem Anwesen Universitätsstraße 8 aufhielt. Die Zeit der Geldübergabe könnte zwischen 11 und 15.15 Uhr gewesen sein.
Allerdings muss sie nicht zwingend in der Universitätsstraße erfolgt sein. Der Geldabholer ist 29 Jahre alt, wirkt aber etwas älter.
Er ist 1,78 Meter groß und hat eine kräftige Statur. Er hat – an den Seiten rasierte – kurze schwarze Haare und einen schwarzen Vollbart. Unterwegs war er mit einem unauffälligen, grauen Opel Astra GTC mit Frankfurter Kennzeichen.
Bei der Geldübergabe ging er nach eigener Aussage immer gleich vor: Er ging auf die Opfer zu und gab ihnen ein Tastentelefon. Am anderen Ende instruierte sein Hintermann dann das Opfer, das Geld zu übergeben und hielt das Opfer dabei zeitgleich auf dessen eigenen Telefon in der Dauerleitung. Der Abholer selbst wechselte mit dem Opfer kein Wort.
Bis heute liegt der Kripo Marburg zu diesem erfolgreichen Betrug keine passende Strafanzeige vor. Nicht nur das Opfer ist unbekannt, sondern auch der Umfang der Beute. Darum bittet die Kripo das Opfer nochmals dringend um Kontaktaufnahme unter der Telefonnummer 06421/406-337.

* pm: Polizei Marburg

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