Sehr gut für Kinder geeignet war das Bühnenstück „Kolofu“. Im Rahmen des Kinder- und Jugendtheater-Festivals „KUSS“ wurde es am Montag (20. März) im Kleinen TaSch aufgeführt.
Ein deutlich jüngeres Publikum als bei „Slow Motion – Rollercoaster“ am Vortag ließ sich von der Gruppe KiNiNso Koncepts aus Lagos in Nigeria begeistern. Die Gruppe versteht sich bestes darauf, wie man Kinder zum Lachen bringt. Schon die erste Person auf der Bühne wirft nur ein paar fragende Blicke in den Zuschauerraum, und gleich wurde Kinderlachen laut.
Die drei Darsteller bewegen sich langsam über die Bühne und interagieren mit Gegenständen wie Plastiktellern und Löffeln, als würden sie sie das erste Mal sehen. Daraus ensteht ein Spiel mit Rhythmen, Gesängen und schlussendlich am wichtigsten: Farben.
Denn nachdem die Figuren auf der Bühne die Gegenstände kennengelernt haben, beginnen sie, Farbpulver in die Luft zu pusten und so farbige Wolken zu kreiren. Jedes Mal, wenn eine weitere Farbwolke in die Luft steigt, gibt es begeisterte „wow!“ Rufe aus dem Publikum und eifriges Klatschen vieler kleiner Hände.
Auch als die Schauspieler anfangen zu singen, klatschen die Kinder im Rhythmus mit, einige springen aus ihren Sitzen. Die Begeisterung über die farbigen Wunder lässt bis zum Schluss nicht nach.
Das Stück entwickelt sich von langsamen, rhythmischen Bewegungen bis hin zu einer regelrechten Farbschlacht, zu der einige Kinder von den singenden Schaupielern mit auf die Bühne geholt werden. So schnell kann man gar nicht schauen, da sind schon die meisten Kinder aus dem Zuschauerraum gestürmt und beginnen, mit Farben um sich zu werfen. So entsteht ein Bild, das an eine kleinere HLTM-Version des indischen Holi-Fests erinnert.
Das Team hinter „Kolofu“ hat sich dem Ziel verschrieben, Farben einfach nur als „schön“ ansehen zu wollen. Die diskriminierenden Zuordnungen von Hautfarben betreffen oft auch schon kleine Kinder. Das Stück versucht, an die ursprüngliche, einfachere Faszination an Farben zu erinnern.
„Slow Motion – Rollercoaster“ und „Kolofu“ konnten beide beweisen, wofür KUSS steht: auch die Jüngsten haben Spaß am Theater und es kann ihnen einen Raum zur Entfaltung bieten. Der Auftakt in eine erfolgreiche KUSS-Woche ist definitiv gelungen.
*Laura Schiller