Geschichte weg: Lebenshilfe erklärt Unvereinbarkeit mit AfD

„Eine Politik wie die der AfD, die Menschen bewusst ausgrenzt, ist mit der Lebenshilfe nicht vereinbar“, erklärte Ulla Schmidt. Diese Aussage ihrer Bundesvorsitzenden verbreitete die Lebenshilfe am Dienstag (19. September).
Die Lebenshilfe setze sich seit fast 60 Jahren für Menschen mit Behinderung und ihre Familien ein. Sie stehe für eine weltoffene, tolerante Gesellschaft. Die sogenannte „Alternative für Deutschland“ (AfD) jedoch lehne die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung ab und widerspreche damit den ethischen Grundpfeilern der Lebenshilfe.
Das gelte auch mit Blick auf die Verbrechen der Nazi-Zeit an behinderten und kranken Menschen, die für die AfD offensichtlich bedeutungslos sind. Die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende griff wenige Tage vor der Bundestagswahl Aussagen des AfD-Politikers Alexander Gauland auf.
Zur Nazi-Zeit hatte er am Samstag (2. September) in seiner Rede beim Kyffhäuser-Treffen wörtlich gesagt: „Man muss uns diese zwölf Jahre jetzt nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr. Und das sprechen wir auch aus. Und deshalb haben wir auch das Recht, uns nicht nur unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurückzuholen.“
Bundesvorstand und Bundeskammer der Lebenshilfe hatten bereits im Frühjahr nach Äußerungen des Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke beschlossen, dass die AfD und die Lebenshilfe unvereinbar seien. Höcke hatte in Marburg studiert.
Lebenshilfe-Ehrenmitglied Achim Wegmer, der selbst mit einer Behinderung lebt, unterstrich diese Haltung bei der letzten Mitgliederversammlung der Lebenshilfe: „Die aktuellen Entwicklungen in der Politik machen mir Angst. Die schrecklichen Verbrechen der Vergangenheit dürfen nie weder geschehen!“

* pm: Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung

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