„Machen Sie mit Bedacht von Ihrem Wahlrecht Gebrauch!“ Das rät die Humanistische Union (HU) allen Stimmberechtigten zur Bundestagswahl.
„Wählen Sie nur Parteien oder Politiker, die das Grundgesetz uneingeschränkt respektieren“, empfahl der Marburger HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke am Montag (18. September). „Wer auch in Zukunft wählen will, sollte sein Kreuz Keinem geben, der menschenverachtende Hetze betreibt oder die demokratischen Grundrechte der Bürger einer anlasslosen Massenüberwachung opfert. Der rasante Absturz der Türkei in eine Ein-Mann-Diktatur sollte Allen ein warnendes Beispiel sein und ein Weckruf, das Wahlrecht als demokratische Bürgerpflicht ernst zu nehmen!“
Betrübt sei die HU Marburg darüber, dass rund 84.000 behinderte Mitbürger vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, weil sie einer gesetzlichen Betreuung unterliegen. Die Gleichsetzung der Notwendigkeit einer Betreuung mit einer angeblichen Unfähigkeit zur Teilnahme an der Wahl sei ein behindertenfeindliches Armutszeugnis für die deutsche Deemokratie, erklärte Hanke. „Man muss ja nicht gleich von Lebensunwertem Leben sprechen, aber dahinter steht ein Menschenbild, das Behinderung als Makel und Geistige Behinderung als Dummheit verunglimpft“, ergänzte er.
Wer am Wahltag keine Zeit für den Gang ins Wahllokal findet oder aus anderen Gründen wie einer Krankheit verhindert ist, sollte unverzüglich die Briefwahlunterlagen anfordern. Bis Freitag (22. September) ist die Abgabe der Stimme per Briefwahl noch möglich.
„Die Erststimme für den Direktkandidaten im Wahlkreis und die Zweitstimme für eine Parteiliste sollte man entweder aus voller Überzeugung, sonst aber durchaus auch mit taktischen Hintergedanken abgeben“, meinte Hanke. „Wichtig ist, dass menschenverachtende Parteien wie die sogenannte AfD durch eine hohe Wahlbeteiligung geschwächt werden und am besten hoffentlich gar nicht in den Deutschen Bundestag einziehen.“
* pm: Humanistische Union Marburg