Die kreativsten Ideen für Unternehmensgründungen an hessischen Hochschulen stehen von sofort an beim Wettbewerb „Hessen Ideen“ zur Abstimmung. Auch drei Marburger Teams nehmen daran teil.
Auf www.hessen-ideen.de/ideen präsentieren die drei Gründungsteams der Philipps-Universität Marburg ihre Konzepte. Der Wettbewerb soll Unternehmensausgründungen aus hessischen Hochschulen unterstützen. Schirmherr ist Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein.
24 Ideen stehen 2017 zur Wahl. Sie reichen von einem Managementsystem für Aquakulturen bis zur Quantencomputer-sicheren Verschlüsselungstechnik. Die besten Teams erhalten Preisgelder von insgesamt über 10.000 Euro und ideelle Unterstützung.
Noch bis Montag (18. September) haben Interessierte Gelegenheit, die Ideen online zu bewerten. Dieses Votum geht neben dem Urteil einer Gutachterrunde in die Wertung ein, bevor am 9. November 2017 eine Jury mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft über die Sieger entscheidet.
Die Gewinner werden noch am Abend der Jurysitzung im Museum für Kommunikation in Frankfurt präsentiert. Im Januar 2018 werden die Ergebnisse außerdem im „Quartier Zukunft“ der Deutschen Bank in Berlin dem nationalen Publikum vorgestellt. Am 21. Februar werden sie dann im „Pitchclub Frankfurt“ vor Investoren präsentiert.
Auch die Philipps-Universität als diesjährige Partnerhochschule des Wettbewerbs schickt drei ihrer Ideen ins Rennen. Sie sind schon aus der „MAFEX“-Gründungsberatung bekannt.
„Companion2GO“ ist eine Internetplattform für gemeinsame Veranstaltungsbesuche von Menschen mit und ohne Behinderung. „enWork““ ist eine auf künstlicher Intelligenz basierende Stellenbewerbungsplattform – und „Skills“ eine Software-Plattform für das Erlernen handwerklicher Berufe für Geflüchtete.
Der Wettbewerb wird zum zweiten Mal ausgetragen. Er führt die hessischen Hochschulen in einem Netzwerk zusammen und soll die unternehmerische und wissenschaftliche Kreativität stärken, den Gründungsgedanken in den Hochschulen verankern und Hessen als leistungsstarken Standort von Wissenschaft und Wirtschaft präsentieren.
„Eine Evaluation sowie eine Recherche unter unseren Partnern haben uns gezeigt, dass unser Konzept aufgeht“, berrichtete Jörg Froharth. Der Koordinator des landesweiten Wettbewerbs verwies auf das Urteil von Gründerinnen und Gründern, Juroren, Investoren und Hochschulen, deren ausführliche Stellungnahmen auf der Website von Hessen Ideen nachzulesen sind.
Das Gründerteam von „Companion2GO“ bietet eine Webplattform, über die Menschen mit und ohne Behinderung mit gleichen Interessen gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen und öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte, Sportevents oder Theater besuchen können und sich dabei ein Ticket teilen. Mit Hilfe des Schwerbehindertenausweises kann ein Mensch mit Behinderung eine Begleitperson kostenlos auf Reisen und Events mitnehmen. Dadurch soll die Mobilität von Menschen mit Behinderung signifikant erhöht werden, da ihnen für den Besuch vieler Veranstaltungen oder auf Reisen eine Begleitung zur Verfügung steht.
Darüber hinaus entsteht mit „Companion2GO“ die erste Online-Ticketplattform, die speziell den digitalen Erwerb von Tickets für Menschen mit Behinderung für Veranstaltungen ermöglicht. Nach einer Testphase im Raum Mittelhessen ab Oktober soll „Companion2GO“ als Mobile-App bundesweit nutzbar sein.
Das Team um Jan-Philipp Schroeder katapultiert den Prozess der Jobsuche und Mitarbeiterauswahl mit seiner Recruitingplattform „enWork“ ins 21. Jahrhundert. Mit Hilfe eines von künstlicher Intelligenz unterstützten Matchingverfahrens finden auf „enWork“ Stellensuchende und Unternehmen zusammen. Das soll zu besser passenden Bewerbern führen, garantiert eine erhebliche Zeitersparnis und stellt gleichzeitig die erste kostengünstige und vollautomatische Active-Sourcing-Möglichkeit für Unternehmen dar.
Des Weiteren bietet „enWork“ die erste „echte“ One-Click Bewerbung, mit der das Schreiben von Bewerbungsunterlagen der Vergangenheit angehört. Durch ein Applicant-Tracking-System wird sichergestellt, dass die Prozessdurchlaufzeiten so gering wie nur möglich gehalten werden, wobei gleichzeitig die Nutzerfreundlichkeit und die Zufriedenheit der Bewerber sowie der Mitarbeiter von Personalabteilungen gesteigert werden.
Mit „Skills“ bietet das gleichnamige Gründerteam online-Handwerkskurse, -Deutschunterricht und -Hilfe in sozialen Fragen, um Flüchtlingen dabei zu helfen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ziel von Skills ist, Flüchtlingen die handwerkliche Fachsprache und allgemeine Deutschkenntnisse zum Erlernen eines Ausbildungsberufs zu vermitteln. Darüber hinaus sollen Kenntnisse in sozialen Fragen und Alltagssituationen vermittelt werden.
Das Ganze wird dann in deutscher Sprache mit einer Auswahl von Untertiteln für verschiedene Sprachen angeboten. Mit dem Angebot von maßgeschneidertem Online Content ist Skills in der Lage, eine zusätzliche und zeitgemäße Alternative zum traditionellen Lernen zu bieten.
* pm: Philipps-Universität Marburg