Die „Lahntaucher“ präsentieren Kuriositäten im „VielRAUM“. Gezeigt werden verstörende Fundstücke aus der Lahn.
Fahrräder, Verkehrsschilder und Schmuck, aber auch eine alte Parkuhr, jede Menge Smartphones und eine ganz alte Speerspitze haben die „Lahntaucher“ bei ihren ehrenamtlichen Taucheinsätzen gefunden, bei denen sie die Lahn von Müll befreien. Einige Kuriositäten zeigen sie bei der aktuellen Ausstellung im „VielRAUM“ in der Wettergasse 23 noch bis Freitag (23. September). Vorübergehende entdecken die Kuriositäten aus der Lahn durch das große Schaufenster – können aber auch samstags von 12 bis 17 Uhr hineingehen und mit den Lahntauchern ins Gespräch kommen.
Bei der Initiative „Lahntaucher“ handelt es sich um einen privaten Zusammenschluss von Personen, die sich ehrenamtlich für den Naturschutz einsetzen. Ihre Mission besteht darin, die Lahn vom Müll zu befreien. Damit wollen sie einen Beitrag zur Reduzierung der Müllbelastung in deutschen Gewässern leisten.
Anfangs war es nur eine studentische Initiative und eine spontane Aktion. Mittlerweile ist es ein großes Umweltschutzprojekt mit regelmäßigen Taucheinsätzen.
„Wir tauchen in unseren heimischen Gewässern nach Müll, organisieren Veranstaltungen, führen Bildungsprojekte durch und leisten politische und gesellschaftliche Aufklärungsarbeit“, berichten die Lahntaucher. Mit mittlerweile 74 Taucheinsätzen haben sie bereits mehr als 6,1 Tonnen Müll und Schrott aus mittelhessischen Flüssen geborgen. Das Ziel der Lahntaucher ist im wahrsten Sinne des Wortes klar.
„Wir wollen eine saubere Lahn von der Quelle bis zur Mündung“, erklärten die Taucher. Denn die Müllbelastung sei bundesweit in Flüssen ein großes Problem. Der Müll belaste die Wasserqualität, die Gewässerstruktur und damit auch die Biodiversität.
„Es ist ein beeindruckendes Naturschutzprojekt und ein tolles Beispiel von ehrenamtlichem Engagement“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Die Lahntaucher reinigen nicht nur die Lahn. Was für sich genommen schon ein riesiges Projekt ist. Sie setzen sich auch dafür ein, über die Müllbelastung und die Folgen aufzuklären.“
Der Oberbürgermeister erklärte: „Wir unterstützen die Lahntaucher daher sehr gerne und hoffen, dass sie mit dieser Ausstellung im VielRAUM viele Menschen sensibilisieren können. Denn: Am besten ist es doch, wenn unser Müll gar nicht erst in der Lahn oder an anderer Stelle in der Umwelt landet.“
Neben Plastik, Metallschrott und Glasflaschen wird auch immer wieder toxischer Müll wie Autobatterien, Elektroschrott, Container mit Farben und Lacke sowie Zweikrafträder gefunden, berichten die Lahntaucher. All dies sowie ihre skurrilsten Fundstücke stellen Sie nun im VielRAUM in der Wettergasse 23 aus. Die Lahntaucher nutzen den VielRAUM, um auf ihr Umweltschutzprojekt aufmerksam zu machen, für Aufklärungsarbeit sowie für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen.
* pm: Stadt Marburg