Mörderischer Marburger: Prozess gegen OEZ-Waffenhändler ab 28. August in München

Der Prozess gegen den Marburger waffenhändler Philipp K. beginnt am Montag (28. August). Schauplatz ist der Saal 101 des Oberlandesgerichts München. Dort findet auch der NSU-Prozess statt.
Ebenso wie Beate Zschäpe soll auch Philipp K. ein Neonazi sein. Das behaupten jedenfalls mehrere Zeitungen.
In einem verschlüsselten Internetforum hat er Waffen angeboten. Eine Pistole der Marke Glock hat er an David S. verkauft. Außerdem hat er ihm 100 Schuss Munition dazugegeben.
Mit einem Fernbus ist David S. von München nach Marburg gereist. Im Busbahnhof unter der Brücke beim Hauptbahnhof hat Philipp K. ihm die Pistole und die Munition gegeben. Genau hier wurde auch Philipp K. am 16. August 2016 verhaftet.
Mit der Pistole aus Marburg hat David S am 22. Juli 2016 beim Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun junge Menschen erschossen. Grund dafür war Rassismus: Der 18-jährige Münchener hasste Migranten und verehrte den norwegischen Massenmörder Anders Breivik sowie den Diktator Adolf Hitler.
Philipp K. soll vorher von Davids Plänen gewusst haben. Vielleicht hat er ihm sogar Tipps gegeben. Hinterher hat er sich angeblich über den Tod vieler Ausländer gefreut.
In WhatsApp-Nachrichten grüßte Philipp K. mit „Heil Hitler“. Auf seinem Handy waren Hakenkreuze und Bilder von Hitler. Das sollen Ermittler den Zeitungen berichtet haben.
Die Staatsanwaltschaft Münschen sagt dazu nichts. Sie klagt Philipp K. nur wegen einem „Verstoß gegen das Waffengesetz“ und wegen „fahrlässiger Tötung“ an.
Die Anwälte der Nebenklage finden das falsch. Sie vertreten die Familien der Opfer. Für sie könnte der 32-jährige Marburger auch ein Mittäter oder sogar Anstifter zu den Morden im OEZ gewesen sein.

* Franz-Josef Hanke

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