„Das Stück zur Zeit“ feierte am Samstag (15. Mai) Premiere im Theater am Schwanhof (TaSch). Herausgekommen ist ein realitätsnaher Blick auf die Gesellschaft.
Vier Autorinnen haben „Das Stück zur Zeit“ geschrieben. Um sich ihr Stück anzuschauen, sind drei von ihnen nach Marburg gekommen. Zwei kamen sogar aus New York.
Aktuelle Themen wie die Frage nach Gerechtigkeit, Rassismus und die Zuspitzung der Meinungen durch Social-Media wurden behandelt.
Der Ton eines Stücks wurde vor der Aufführung aufgezeichnet. Bei der Aufführung wurde er abgespielt.
Mal sagten die Schauspieler*innen etwas, mal ließen sie einfach die Aufzeichnung für sich sprechen. Somit wurde eine Verbindung zwischen der echten Welt und der Social-Media-Welt geschaffen. Jeder Mensch stand für eine Rolle in der Gesellschaft. So gab es den Mann, den Depressiven und die Influencerin. Sie stritten und stellten ihre Rolle dar.
Das Bühnenbild war einfach gehalten, jedoch eindrucksvoll und der jeweiligen Stimmung entsprechend angepasst. Wahrscheinlich wollten die Theatermacher damit die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf den Inhalt des Stücks lenken. Jedes der drei Bühnenbilder blieb immer gleich und somit stellten sie ein Gegenstück zur schnelllebigen Zeit dar.
Die Grenze zwischen Bühne und Publikum verschwand nach und nach, da sich die Schauspieler auch im Publikum aufhielten. Somit konnte man sich mit ihnen identifizieren. Hier sollte die Botschaft ausgedrückt werden, dass „wir alle im selben Boot“ sitzen.
Alle Plätze waren ausgebucht und manche Menschen saßen sogar auf Treppen, um sich das Stück anzuschauen. Das zeigt, dass viele Menschen daran interessiert sind, die Probleme der heutigen Zeit zu verstehen.
Insgesamt passt sein Name sehr gut zu dem Stück.
Das Stück gab den Menschen ein Gefühl von Verbundenheit. Die Zuschauer bekamen das Gefühl, nicht alleine zu sein mit ihrem Unbehagen an der Verschärfung von Auseinandersetzungen. Das ist das befreiende an dem Theaterstück.
Durch alle drei Stücke zog sich die Botschaft, dass die Gesellschaft trotz aller Unterschiede weiter zusammenrücken muss. Das Theaterstück ist eine gute Grundlage für eine Debatte über die Diskussionskultur in der Gesellschaft.
*Luca Mittelstaedt