Die Feuerwehr Marburg spendet Ausrüstung an Feuerwehren in der Ukraine. Sie hat Schläuche, Rohre und Schutzkleidung auf den Weg dorthin gebracht.
Ein Hilferuf aus der Ukraine hat die Feuerwehren in Hessen erreicht – mit der Bitte um Material und technisches Gerät. Die Feuerwehr Marburg hat sofort gepackt und eine Wagenladung an Schläuchen, Atemluftflaschen und Schutzkleidung an ihre ukrainischen Kameradinnen und Kameraden gespendet.
„Der Krieg in der Ukraine macht fassungslos und betroffen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Er kostet viele Menschen das Leben oder ihre Existenz. Trotz aller Gefahren riskieren ukrainische Feuerwehrleute weiterhin unermüdlich ihr eigenes Leben, um Verschüttete zu retten oder Brände zu bekämpfen. Angesichts dieses mutigen Einsatzes bestand für die Feuerwehr der Universitätsstadt Marburg kein Zweifel daran, ihre ukrainischen Kamerad*innen mit dringend benötigter Ausrüstung zu unterstützen.“
Der stellvertretende Marburger Feuerwehrchef Andreas Brauer ergänzte: „Wir können uns gar nicht vorstellen, welche unermesslichen Leistungen die Feuerwehren in der Ukraine derzeit erbringen. Der Hilferuf, den sie jetzt an die hessischen Feuerwehren gesendet haben, macht ihre Notlage nur noch deutlicher.“
Deshalb haben die Einsatzkräfte aus Marburg ganz unbürokratisch Hilfe geleistet und mehrere Ausrüstungsgegenstände kurzfristig zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Material und Gerät, das bereits ausgemustert oder ersetzt aber noch voll funktionstüchtig ist. In Deutschland muss nämlich die Ausrüstung der Feuerwehren ständig gewartet und turnusmäßig erneuert werden, selbst wenn sie noch uneingeschränkt einsatzfähig ist.
Das Lager der Marburger Hauptfeuerwache bot diesbezüglich ein umfangreiches Equipment: 69 B-Schläuche, 21 C-Schläuche, mehrere Atemschutzmasken und -geräte, eine Vielzahl an Strahlrohren, Schutzkleidung mit Stiefeln, Helmen und Klappvisieren, Feuerwehrbeile und ein Lüfter wurden als Spende an die Ukraine zusammengetragen. Für die ausgewählte Ausrüstung ging es anschließend zur Feuerwehr nach Frankfurt, die die Koordination der Feuerwehr-Spenden und den Weitertransport in die Ukraine nach Odessa übernommen hat.
„Ein Frankfurter Feuerwehrmann mit polnischen Wurzeln machte diese Hilfsaktion überhaupt erst möglich“, berichtete Brauer. Durch dessen Kontakt zu ukrainischen Feuerwehrangehörigen wurde der Hilferuf aus der Ukraine an die Feuerwehren in Hessen weitergeleitet.
„Die Resonanz auf das Hilfeersuchen war groß“, freute sich der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Marburg. „Aus allen Regionen in Hessen wurden von den Feuerwehren Schläuche, hydraulische Rettungsgeräte, Leitern und sehr viel Schutzausrüstung gespendet – und sogar ein gebrauchtes Löschfahrzeug.“
Ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet die Feuerwehr Marburg neben der Spende auch noch mit der Beleuchtung des Schlauchturms an der Hauptfeuerwache. Dieser Turm wird von der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte noch bis Sonntag (3. April) täglich in der Zeit von 20 Uhr bis Mitternacht blau-gelb in den Landesfarben der Ukraine angestrahlt.
Derzeit sind in Marburg rund 700 Geflüchtete aus der Ukraine registriert. Sie sind untergebracht im bisherigen Altenhilfezentrum in der Sudetenstraße, im Stadtwald, in einem Hostel und in vielen privaten Unterkünften. Wer Hilfen oder eine Unterkunft zur Verfügung stellen möchte, findet Informationen und Kontaktdaten zur Ukrainehilfe unter www.marburg.de/ukrainehilfe.
* pm: Stadt Marburg