Die neue Stadtschrift „1222 – Das Dreh-Buch“ verbindet einen historischen Roman und Wissen. Im Rathaus-Verlag ist das Buch jetzt erhältlich.
„Es war ein sonderbar helles Jahrhundert, denn die Welt war größer geworden im letzten.“ Was so beginnt, ist das druckfrische Marburg800-Buch „1222“ zum 800. Stadtgeburtstag. Es ist halb historischer Roman, halb Wissensteil von Bestsellerautor Daniel Twardowski und reich gestaltet von Vitali Konstantinov.
Ab sofort ist die 320 Seiten starke – von der Universitätsstadt Marburg herausgegebene – Stadtschrift als „Dreh-Buch“ für 12,22 Euro zur Einstimmung auf das Marburger Stadtjubiläum erhältlich und verspricht einige Überraschungen, denn Marburg im 13. Jahrhundert war eine große Baustelle. Der Bauboom war „“hänomenal“, wie Marburg800-Kurator Dr. Richard Laufner den Ausgangspunkt für das Buch erklärte.
Elisabethkirche, Franziskanerkloster, Pfarrkirche, Fürstensaal, Dominikanerkloster und steinerne Brücke über die Lahn entstanden. Deutscher Orden, Dominikaner, die Landgrafen und die Bürgerschaft überboten einander mit Aufträgen. Viele der damals errichteten Gebäude prägen die Stadt bis heute.
Was steckte hinter dem Bauboom, wie erklärt er sich aus der Geschichte der Zeit? Den Antworten nähert sich „1222 – Das Dreh-Buch“ auf besondere Weise.
Wer nicht einfach „nur“ den Roman zum 13. Jahrhundert lesen will, der kann das Buch auf den Kopf stellen; und schon erschließen sich in anderer Leserichtung die passenden historischen Fakten. 1222 wurde Marburg in der Reinhardsbrunner Chronik zum ersten Mal als Stadt erwähnt. Marburg war schon damals Teil der globalisierten Welt.
„Die Welt war heller geworden in den Köpfen. Denn die Menschen redeten über diese Dinge, hörten Lieder und Geschichten darüber, in ihrer eigenen Sprache – und nicht mehr nur das, was Priester und Mönche sie wissen lassen wollten aus alten lateinischen Büchern“, gibt Schriftsteller Twardowski alias Dr. Christoph Becker erste Einblicke ins Buch. „Und was noch wichtiger war: Sie machten sich Gedanken.“
Mit über 30 passenden Illustrationen soll sich ein weiterer künstlerischer Zugang zur Geschichte eröffnen. Rathaus-Verlag und Stadtjubiläum geben damit erneut eine Publikation heraus, die mit dem bereits ausgezeichneten Autor und dem international renommierten Illustrator auf ein Marburger Erfolgsduo setzt, das bereits zum Lutherjahr eine Stadtschrift zum Publikumserfolg machte, wie Kurator Laufner und Verlagsleiterin Sabine Preisler gemeinsam erklärten.
„Die Entscheidung, wie weit die Leser*innen hinter die Kulissen schauen wollen, treffen sie anhand von im Mittelalter üblichen, extra illustrierten Weiserfiguren am Rand der fiktiven Geschichte selbst“, erläuterte Preisler. Gleich zwei Lesebändchen und auf Wunsch ein Lesezeichen gibt es als Extra noch dazu.
„Die Marburg800-Stadtschrift gehört zu den wichtigsten Projekten des Jubiläumsschwerpunktes Marburg erinnern; und wir freuen uns deshalb, jetzt eine so besondere Schrift mit einem ungewöhnlichen Konzept anbieten zu können“, erklärte Laufner. Wer will, kann das Buch also über 800 Mal drehen und so Informationen zu den historischen Hintergründen des Romans erhalten, aber auch erfahren, ob es auch abweichende Meinungen gibt.
„1222 verbindet literarisches Erzählen mit intensiver historischer Recherche in einer quellenmäßig nicht gerade üppigen Epoche der Stadtgeschichte, und das als illustriertes Gesamtkunstwerk“, lud Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies zum Lesen und zum Nachlesen ein. Zugleich solle das Buch mit seinem symbolischen Preis auch ein künstlerisches Dankeschön an alle Bürgerinnen und Bürger sein, erklärte der Rathauschef.
Das Buch in der Reihe der „Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur“ als deren Band 115 gibt es es ab Freitag (21. Januar) unter der ISBN 978-3-942487-17-7 im Buchhandel, beim Rathaus-Verlag, online unter www.marburg.de/stadtschriften oder per Mail an pressestelle@marburg-stadt.de.
Und noch etwas ist am Buchprojekt „1222“ besonders: Erstmals wird es im Rathaus-Verlag im ersten Halbjahr 2022 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Blindenstudienanstalt (BliStA) auch als Hörbuch erscheinen. Die Veröffentlichung ist für Frühjahr 2022 vorgesehen.
Wer den Autor nach Lesen des Buchs auch live kennenlernen will, kann das spätestens beim Marburg800-Event „Tischlein-deck-dich“ auf der gesperrten Stadtautobahn B3A. Für Pfingstsonntag lädt der Rathaus-Verlag dort alle zu Lesung und Signierstunde mit Daniel Twardowski ein.
* pm: Stadt Marburg
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