Zwei Kampfjets haben am Freitag (14. Juli) die Menschen in Mittelhessen erschreckt. Grund für ihren Einsatz war die Sorge um ein ägyptisches Verkehrsflugzeug.
Die beiden Abfangjäger gehören zur sogenannten „Einsatzrotte“ der Luftwaffe. Ständig sind Kampfjets aus Jagel und Neuburg an der Donau über Deutschland unterwegs. Als eine Art „Verkehrspolizei für Flugzeuge“ sollen sie den Luftraum vor Eindringlingen und anderen Vorkommnissen schützen.
Die Düsenjets aus Neuburg erhielten ihren Einsatzbefehl von der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen. Auslöser war die Tatsache, dass die DFS mehr als fünf Minuten lang keinen Funkkontakt zu der ägyptischen Maschine herstellen konnte. Das teilte die DFS der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Samstag (15. Juli) auf Anfrage mit.
Gestartet war der ägyptische Flieger in Hurghada auf der Halbinsel Sinai. Dort hatte am Freitag (14. Juli) ein Angreifer zwei Frauen aus Deutschland mit einem Messer getötet. Ziel der Maschine war der Flughafen Münster-Osnabrück.
Im Auftrag der DFS sollten die beiden Jets das Flugzeug aus Ägypten überprüfen. Etwa über Fulda starteten sie durch und beschleunigten stark. Dabei durchbrachen sie die Schallmauer.
Jed der zwei Maschinen erzeugte dadurch einen lauten Knall. Die beiden Überschalldurchbrüche waren von Nordbayern bis Stadtallendorf deutlich zu hören. Scheiben wackelten und versetzten die Bevölkerung in Schrecken.
Früher ging einem Überschallknall meist ein pfeifendes Geräusch eines Düsentriebwerks voraus. Heute sind die Turbinen jedoch deutlich leiser und die Jets fliegen in größeren Höhen. Umso größer ist dann auch das Erschrecken bei solch einem unerwarteten Knall.
Jedes der beiden Knallgeräusche hörte sich ähnlich an wie bei der kontrollierten Explosion einer Fliegerbombe am 31. August 2016 am Ortenberg. Die Polizei Mittelhessen registrierte mehr als 100 besorgte Anrufe.
Letztlich verlief Alles aber glimpflich. Bevor die beiden Kampfflieger noch zu der Verkehrsmaschine aus Ägypten aufgeschlossen hatten, war der Funkkontakt wieder hergestellt. Offenbar hatte jemand eine falsche Frequenz benutzt.
* Franz-Josef Hanke