FairimVerkehr verfilmt: Dösbattel und Knalltüten total neben der Spur

#fairimverkehr geht weiter – und startet im Kino. Dabei sind „Dösbaddel“ und „Knalltüten“ total neben der Spur.
Ein Bobbycar parkt auf dem Fahrradstreifen. Ein Fahrradfahrer fährt auf dem Gehweg. Fußgängerinnen tanzen auf der Straße.
Nicht nur mit großen Aufklebern auf den Stadtbussen setzt die Universitätsstadt Marburg ihre Verkehrskampagne #fairimverkehr fort. Unter dem Motto „Bist du neben der Spur?“ präsentiert die Stadt vier Videoclips, bei denen Kinder den Erwachsenen auf humorvolle Weise zeigen, was sie im Straßenverkehr lieber nicht machen sollten.
„Und bitte“, erschallt die Stimme von Kameramann Jonas Gerke über das Gelände der Marburger Jugendverkehrsschule an der Leopold-Lucas-Straße. Diese Aufforderung werden neun Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren an diesem Tag noch häufiger hören. Allerdings sind sie weder da, um ihren Fahrrad-Führerschein zu machen noch um einen Kurs in Verkehrserziehung zu belegen. Denn mit dem Verkehr kennen sie sich schon bestens aus; und genau das wollen sie auch den Erwachsenen zeigen, die nach Kenntnis der Kinder doch so einiges falsch machen im Straßenverkehr.
„Der Straßenraum in Marburg ist begrenzt“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Viele Menschen müssen sich den Platz teilen – aber dabei sollen sich auch alle sicher unterwegs fühlen.“
Das Stadtoberhaupt weiß aber: „Die Regeln, wie wir Rücksicht aufeinander nehmen müssen, kennen wir eigentlich alle. Deswegen müssen wir den Menschen auch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger komme.“
Vielmehr gehe es darum, die Erwachsenen im Alltag immer mal wieder daran zu erinnern, dass alle gemeinsam sicherer unterwegs sind, wenn auch alle Rücksicht aufeinander nehmen. „Und wer könnte einen solchen Hinweis charmanter, mit einem Augenzwinkern und dennoch eindrücklicher rüberbringen, als unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer*innen. Denn Kindern fällt es auf, was wir Erwachsenen vielleicht nicht immer ganz richtig machen – und sie haben oftmals kein Problem damit, uns das auch zu sagen.“
Ganz richtig machen die Kinder jedenfalls viel bei den Dreharbeiten für die „fairimverkehr-Clips“. Und wieder erschallt das „Und bitte!“. Es gilt als Zeichen dafür, dass es los geht mit einer weiteren Aufnahme.
Die Mädchen und Jungen haben sich nämlich auf dem „Verkehrsübungsplatz“ versammelt, um vier Videoclips für die Verkehrskampagne der Universitätsstadt Marburg „#fairimverkehr“ aufzunehmen. Dabei handelt es sich um kurze Szenen von – leicht überspitzten – Situationen aus dem Fuß-,
Rad- und Autoverkehr, bei denen sich mindestens einer beziehungsweise eine Verkehrsteilnehmer*in nicht korrekt verhält und nicht in der eigenen Spur bleibt.
Da fährt beispielsweise der siebenjährige Elias mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg und zwingt die erschrockenen Fußgänger*innen zur Seite zu springen; oder zwei Mädchen spazieren tanzend zur Musik aus der Soundbox auf der Straße und bringen damit den kompletten Bobbycar-Verkehr zum Erliegen. Mattis muss scharf mit dem Rad bremsen, weil Nils Bobbycar-Fahrer Jonas ausweichen muss, der ihm auf seinem Radweg viel zu nahekommt. Radfahrerin Marlene ärgert sich sichtlich über Mayla, die seelenruhig mit ihrem Bobbycar auf dem Radweg parkt und mit dem Handy telefoniert.
Im Anschluss an jede Szene darf eines der Kinder ein lustiges Schimpfwort rufen. Die Wahl fiel auf „Dösbaddel“, „Pupsbohnen“, „Knalltüte“ und „Eierkopp“. Flankiert werden diese Wörter von lautem Beschweren und Hupen etwa von Lauro, Amelie und Jan.
Das kann sich schon mal sensibel auf die Technik auswirken – weswegen auch Tonmann David Christ eine weitere Anweisung an diesem Tag nicht nur einmal wiederholen muss: „Und nochmal auf Anfang!“ Spaß hat es allen Beteiligten dennoch gemacht.
So war die Vorfreude riesig auf den eigenen Auftritt auf der großen Leinwand. Denn: Die Videoclips der jungen Verkehrsteilnehmer*innen werden von Dezember bis April im Marburger Kino „Cineplex“ gezeigt. Zu sehen sind die Clips außerdem nach und nach auf der Website und den Social-Media-Kanälen der Stadt Marburg.

* pm: Stadt Marburg

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