Die Marburger Kleiderkammer sucht warme Winterkleidung. Ihr neuer Standort ist in Cappel.
Die Marburger Kleiderkammer, die seit Kurzem in Cappel in der Umgehungsstraße 15 angesiedelt ist, stellt Menschen mit Stadtpass, Bedürftigen, Geflüchteten und Wohnsitzlosen kostenlos Kleidung zur Verfügung. Für die Wintersaison werden warme Kleidung und Taschen wie Koffer und Schulranzen gesucht.
„Aus der beeindruckenden Bereitschaft der Marburger*innen, geflüchteten Menschen Second-Hand-Kleidung zu spenden, entstand im Jahr 2015 die Marburger Kleiderkammer“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies bei seiner Besichtigung der Kleiderkammer. Auch heute noch werde viel gespendet und zahlreiche Kund*innen könnten sich für ihren Bedarf eindecken.
Saisonbedingt benötigt die Kleiderkammer jetzt vor allem warme Winterbekleidung und Stiefel. „Aber aufgrund der neuen räumlichen Möglichkeiten können wir auch wieder saisonübergreifend alle Spenden entgegennehmen“, erklärte Gerlind Jäckle. Sie ist Geschäftsführerin der Praxis GmbH, die die Marburger Kleiderkammer im Auftrag der Universitätsstadt Marburg betreibt.
Nachgefragt werden derzeit zudem Taschen wie Reisegepäck und Schulranzen. Besonderer Bedarf besteht auch bei Herrenkleidung in kleinen Größen.
Seit August ist die Kleiderkammer auf mehr als 600 Quadratmetern in der Alten Landesfeuerwehrschule in der Umgehungsstraße 15 angesiedelt. Die Stadt Marburg hat rund 90.000 Euro investiert, um die Räume zu modernisieren, energetisch zu sanieren und sie an die Anforderungen des Arbeitsschutzes anzupassen.
Zudem sind größere Flächen und ein attraktiveres Ambiente insgesamt geschaffen worden, um Kleiderspenden und die Abgabe gebrauchter Kleidung ansprechend organisieren und präsentieren zu können. Es gibt nun einen eigenen Raum für Kinderbekleidung.
„Im Durchschnitt haben wir pro Jahr 1.000 bis 1.500 Nachnamen, hinter denen sich eine bis acht Personen verbergen“, berichtete Martina Schnell über ihre Kunden. Sie ist die Leiterin der Kleiderkammer. 15 Ehrenamtliche seien derzeit in der Einrichtung aktiv, die für das Angebot unentbehrlich seien.
„Die Kleiderkammer hat sich in kürzester Zeit als festes soziales Angebot in Marburg etabliert“, berichtete Jäckle von der Praxis GmbH. Mit einer Förderung des Kreis-Job-Centers als drittem Kooperationspartner bei dem Projekt habe man Arbeitsgelegenheiten schaffen können, in denen Langzeitarbeitslosen und Geflüchteten qualifizierte Kenntnisse vermittelt werden.
Zugewiesene Geflüchtete, alle Stadtpassinhaber*innen aus Marburg sowie Einwohner*innen oder Wohnsitzlose des gesamten Landkreises Marburg-Biedenkopf, die eine staatliche Unterstützung – wie Wohngeld oder Sozialhilfe -nachweisen können, dürfen sich in der Marburger Kleiderkammer kostenlos mit Kleidung versorgen. Der Eingang der Kleiderkammer befindet sich auf der Rückseite des ehemaligen Feuerwehr-Gebäudes, Richtung Cappeler Feld. Sie ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Mit der Buslinie 2 erreicht man sie über die Haltestellen „August-Bebel-Platz“ oder „Zuckerberg“, mit dem Bus der Linie 3 von der Haltestelle „Sommerstraße“ aus und mit der Buslinie 86 ebenfalls von der Haltestelle „Zuckerberg“ aus. Der Fußweg ist – je nach Ausstieg – zwischen 300 und 500 Metern. Parkplätze stehen vor dem Gebäude zur Verfügung.
Die Öffnungszeiten für die Ausgabe sind montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr, für die Annahme jeweils schon ab 9 Uhr; am Wochenende ist die Kleiderkammer geschlossen.
Telefonisch erreichbar ist sie während der Öffnungszeiten unter 06421/201-6933 oder 0176/18201071. Kundinnen und Kunden werden gebeten, ihre Ausweispapiere beziehungsweise ihren Stadtpass zur Ausgabe mitzubringen sowie eine Tasche oder einen Koffer zum Transport der erhaltenen Kleidung.
* pm: Stadt Marburg