Neuer Vorrang: Marburger sind Bündnis des Monats

Eine besondere Ehre wird dem „Marburger Bündnis für Familie“ zuteil. Das Bundesfamilienministerium zeichnet es als „Bündnis des Monats November“ aus.
Die Auszeichnung steht im Zusammenhang mit der Bundesinitiative „Lokale Bündnisse für Familie“. Das Marburger Bündnis setzt sich mit der Projektgruppe „Familie und Armut“ für die Verbesserung der Lebenssituation von Familien ein, die von Armut betroffen sind.
„Nicht alle wachsen in Deutschland mit gleichen Chancen auf“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Nicht alle haben die gleichen Handlungsspielräume.“
Seien die Grundbedürfnisse nicht erfüllt, werde es umso schwerer, Kindern den Zugang zu zusätzlichen Angeboten zu eröffnen. „Gerade deswegen bin ich sehr froh, dass unser Bündnis einen Beitrag dazu leistet, Familien in schwierigen Lebenssituationen zu entlasten“, sagte Spies.
Armut wird häufig mit Einkommensarmut gleichgestellt. Oft ist darüber hinaus aber auch der Zugang zu Bildung, Arbeit und Wohnen erschwert. „Daher ist es so wichtig, Maßnahmen und Angebote zu schaffen, um Teilhabe zu ermöglichen“, erläuterte die Sozialplanerin Monique Meier von der Universitätsstadt Marburg. Die Projektgruppe beschäftigt sich mit Fragestellungen von der Kinder- bis zur Altersarmut. Sie entwickelt gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, bestehend aus Institutionen, Trägern, Vereinen und Privatpersonen, Projekte. Ziel ist es, aktuelle Bedarfe aufzugreifen, auf Themen aufmerksam zu machen und die zahlreichen Unterstützungsangebote und Projekte der mitwirkenden Institutionen beziehungsweise Träger bekannter zu machen.
„Ich leite die Projektgruppe Familie und Armut des Bündnisses für Familie, weil nur ein gemeinsames Handeln mit vielen Netzwerkpartnern sinnvoll und wirksam ist“, erklärte Meier. Sie hob hervor, dass alle Beteiligten größtmögliche Transparenz anstreben – mit Broschüren, Flyern und Informationen im Internet.
Die Projektgruppe hat bereits vielfältige Veranstaltungen organisiert. Dazu gehören unter anderem der Kurs „Mehr Einkommen, besser Auskommen“, das Begleitprogramm zu der Ausstellung „Auf Augenhöhe – Gesichter der Armut“, jährliche Aktionen zum Tag für die Beseitigung der Armut und die Aktion „Ernährung am Existenzminimum“. Die Projektgruppe des Familienbündnisses richtet jährlich eine Veranstaltung aus.
Sohätte eigentlich im Jahr 2020 die „Marburger Armutskonferenz“ stattfinden sollen. Sie musste wegen der Coronakrise verschoben werden. Um das Thema dennoch in die Öffentlichkeit zu bringen, veranstaltete das Marburger Bündnis für Familie im Rahmen der Projektgruppe „Familie und Armut“ einen Aktionstag an mehreren Standorten in der Stadt. Die Armutskonferenz wird nun am Dienstag (9. November) nachgeholt –
ebenfalls als Kooperationsprojekt in Form einer Konferenzmit Livestream und dezentralen Aktionen zum Thema Armut. Der Veranstaltungsflyer mit der Programmübersicht und weiteren Details ist online verfügbar unter www.marburg.de/familie_und_armut.
Die Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ wurde Anfang 2004 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ins Leben gerufen. Ein Lokales Bündnis für Familie ist der Zusammenschluss gesellschaftlicher Gruppen sowie Akteur*innen eines Orts oder einer Region mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Familien vor Ort durch konkrete Projekte zu verbessern und somit bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.
Im Bundesfamilienministerium koordiniert und unterstützt ein Servicebüro den Aufbau und die Weiterentwicklung der Lokalen Bündnisse bundesweit. Als „Bündnisse des Monats“ werden herausragende Beispiele aus ganz Deutschland auf der Homepage www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de vorgestellt.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.