Stadt und Landkreis starten eine Kampagne zur Fachkräftegewinnung. Innovationen, die die Welt verändern, gehen von Marburg-Biedenkopf aus.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg verbinden Leben und Arbeiten auf eine besondere Weise. So wird – nach Emil von Behring – einmal mehr von Marburg aus ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit der Menschen weltweit geleistet: BioNTech stellt seinen Corona-Impfstoff in der Universitätsstadt her.
Die besondere Rolle der Region zeigen Stadt und Landkreis ab Donnerstag (15. Juli) in einer bundesweiten Imagekampagne, in der BioNTech, Behring und Schafe eine wichtige Rolle spielen.
„Leben im Grünen, vielfältige Kulturangebote, hervorragende Studien- und Ausbildungsbedingungen, ausgezeichnete Arbeitsplätze bei unzähligen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Weltmarktführern – die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf haben einiges zu bieten“, sagte Landrätin Kirsten Fründt.
„Das wissen auch innovative und bedeutende Firmen wie BioNTech zu schätzen“, betonte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Am Pharmastandort, den Emil von Behring begründet hat, wird so einmal mehr ein Impfstoff entwickelt, der Menschenleben weltweit rettet.“
Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow ergänzte: „Mit Urbanität und Nähe zur Natur, mit guten Forschungs- und Entwicklungsstandorten und viel Innovation bieten wir hier den Unternehmen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Deutschland und der ganzen Welt einzigartige Bedingungen für Familie, Freizeit und Beruf. Wir sind eigentlich wie Berlin oder München, nur dass bei uns mehr Schafe leben.“
Genau das wollen Stadt und Kreis nun international zeigen. Sie starten am Donnerstag (15. Juli) um 15 Uhr online mit einer Imagekampagne, die insbesondere Fachkräfte für Marburg und Marburg-Biedenkopf begeistern soll. Los geht es mit einer Videopremiere.
Der erste Clip der Kampagne zeigt, dass Stadt und Kreis pure Idylle in der Natur bieten und im Gesundheitssektor, in Forschung und Entwicklung hervorragend aufgestellt sind: Der weltweit erste Corona-Impfstoff wird von BioNTech in Marburg hergestellt.
„Die Behringwerke sind traditionsreich und bieten für innovative Pharmaunternehmen und Start-ups sehr gute Bedingungen zum Arbeiten und Entwickeln“, erklärte Spies. Der erste Medizin-Nobelpreisträger Emil von Behring entwickelte vor mehr als 100 Jahren in Marburg Immunstoffe gegen Diphterie und Tetanus.
Marburg-Biedenkopf und Medizin passe einfach zusammen. Denn „unser Landkreis hat bundesweit die meisten Beschäftigten im Gesundheitssektor“, erläuterte die Landrätin. „Viele Kliniken und Medizinunternehmen sind hier verankert.“
Die Philipps-Universität Marburg bildet dabei eine wichtige Kooperationsbrücke zur Medizinbranche.
Unterstützt wird der Auftakt der Imagekampagne von der hessischen Wirtschaftsförderung „Hessen Trade & Invest“. Deren Geschäftsführer Dr. Rainer Waldschmidt sieht in der prominenten Positionierung des Pharmastandorts in Marburg eine Stärkung der gesamten Region: „Wir fördern sehr gerne eine Kampagne, die nicht nur in ganz Deutschland sondern auch darüber hinaus zeigt, wie bedeutend die Stadt Marburg, der Landkreis Marburg-Biedenkopf und (Mittel-)Hessen sind – nicht nur für eine nachhaltig erfolgreiche Wirtschaft in der Region, sondern vor allem auch für die Gesundheit der Menschen weltweit.“
Auf den Auftaktfilm werden natürlich noch weitere Clips folgen, die in Deutschland und international ausgespielt werden sollen. Diese Clips zeigen – ebenfalls mit einer Portion Humor und Schafen – mehr zu Mobilität, Arbeit, Bildung, Wohnen und Leben in der Universitätsstadt Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Zur Kampagne gehört auch eine Website, die externe Fachkräfte über Wohnen, Leben und Arbeiten im Kreis informiert. Außerdem sollen gezielte Werbeaktionen in verschiedenen Städten und Regionen Deutschlands folgen etwa via Social-Media-Kampagnen, Buswerbung, Kinowerbung und Plakaten.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hatte die Realität und Wahrnehmung der Region untersuchen lassen. Das übernahm der Geograf Prof. Thomas Brenner von der Philipps-Universität mit der Arbeitsgruppe Wirtschaftsgeografie und Standortforschung.
Sein Fazit lautet: Die Region steht sehr gut da, hat viele Arbeitsplätze zu bieten – insbesondere für Fachkräfte in Industrie und Handwerk – aber die Menschen wissen es nicht.
Befragungen von Menschen im Landkreis und in ganz Deutschland hatten gezeigt, dass die Region daher ein stärkeres Image prägen müsse. Denn die Eigenschaften der Region wurden sehr positiv bewertet. Die Zufriedenheit der Bewohner*innen beispielsweise beim Kultur- und Freizeitangebot sei in Marburg so hoch wie sonst nur in Großstädten, im Landkreis so hoch wie sonst in mittelgroßen Städten, hat die Studie ergeben.
Die Studierenden in Marburg haben allerdings kaum Kenntnis von den Eigenschaften der Region außerhalb der Stadt; und die meisten wollen die Region nach dem Studium verlassen. So sei es wichtig, die Kommunikation zu verbessern und die hohe Qualität der Region zu vermarkten. Die neue Kampagne ist ein erster großer Schritt auf diesem Weg.
* pm: Stadt Marburg