Die Stadt erneuert einen informativen Grünstreifen. Sie pflanzt neue Sträucher für den Rosenpfad an der Alten Weinstraße.
27 verschiedene Wildrosen und 27 Strauchrosen mit Erläuterungstafeln zieren den an der Alten Weinstraße gelegenen Pfad am Ortsrand von Ockershausen. Der Fachdienst Stadtgrün und Friedhöfe der Universitätsstadt Marburg hat die kleine Grünanlage saniert, um einige Rosensträucher ergänzt und die Schilder erneuert.
„Es ist nun schon zehn Jahre her, da entstand hier der Rosenpfad“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel und blickte auf das Jahr 2011 zurück. „Damals stand an dieser Stelle noch eine Fichtenschonung. Nachdem sie gefällt worden war, wurden Wildrosen und Strauchrosen am Ortsrand von Ockershausen gepflanzt.“ Die Idee zu dem Pfad hatte Dr. Norbert Clement, der als Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau beim Landkreis Marburg-Biedenkopf tätig war.
Der kleine Rosenpfad ist dem belgischen Maler Pierre-Joseph Redoutés gewidmet, der zwischen 1759 und 1840 lebte. Zu Beginn des Pfads steht eine große Erläuterungstafel zu der Arbeit Redoutés und seiner berühmten Pflanzenmalerei.
Zu seiner Zeit wurde er als der „Raphael der Blumen“ gefeiert und hat jedes Detail nahezu fotografisch festgehalten. Doch seine Bilder sind auch ästhetisch ansprechend.
Der an der sonnigen Alten Weinstraße gelegene Pfad zeigt in zwei Abschnitten jeweils 27 verschiedene Wildrosen sowie 27 Strauchrosen mit Erläuterungstafeln. Auf den Tafeln sind neben botanischen und allgemeinen Informationen die naturgetreuen Rosenzeichnungen des Malers zu sehen.
„Nicht nur im Sommer begeistern die Strauchrosen an dem beliebten Spazierweg oberhalb von Marburg mit ihrem Blütenreichtum, sondern auch im Herbst mit vielförmigen Hagebutten, in den Farbtönen von orange bis dunkelrot“, berichtete Marion Kühn vom städtischen Fachdienst Stadtgrün und Friedhöfe. Als Vorbereitung zum Stadtjubiläum hat der Fachdienst die kleine Grünanlage saniert und um sieben Rosensträucher ergänzt. Die Anlage erhielt außerdem eine komplette neue Beschilderung mit den künstlerischen Abbildungen der Rosen.
Celia Meggers vom selbhen Fachdienst sagte, an kaum einem anderen Ort seien so viele Wildrosensorten auf einem Fleck zu finden: „Jede Rose ist mit viel Liebe ausgesucht.“ Alle Sorten zu bekommen, sei gar nicht so einfach gewesen.
Der Fachdienst habe dafür mit verschiedenen Gärtnereien zusammengearbeitet. Zwei Sorten fehlten auch noch und sollten im Herbst eingepflanzt werden. Jedes Jahr solle ein Monitoring gemacht werden, wie sich die Stöcke entwickeln.
Ortsvorsteher Ludwig Schneider betonte den kulturellen Wert, den der Rosenpfad für Ockershausen hat. Dr. Norbert Clement hob noch einen ganz anderen Aspekt der Rosen hervor: „Der Duft der alten Sorten ist für mich unvergleichlich.“
Ab der großen Erläuterungstafel startet der Pfad mit den alten Sorten. Danach kommen neuere Züchtungen.
* pm: Stadt Marburg