Ein Akt von Vandalismus wurde am Freitag (23. April) am Mahnmal „Memoria“ für die Opfer rassistischer Gewalt am Friedrichsplatz verübt. Diese rassistisch motivierte Tat macht den Ausländerbeirat tief betroffen.
Unbekannte rissen das Stahlgebilde am Friedrichsplatz aus der Verankerungen und warfen es in ein Gebüsch, wodurch sie es leicht beschädigten. Das Kunstwerk dient als Gedenken an die Opfer rassistischer Gewalt. Die Sachbeschädigung meldeten Zeugen am Samstag (24. April) gegen 7.30 Uhr der Polizei.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise: „Wem ist etwas Verdächtiges aufgefallen?“, fragt Polizeisprecherin Yasmine Hirsch. „Wer kann den Tatzeitraum näher eingrenzen“?
In seiner Stellungnahme zu dem Angriff auf das Mahnmal „Memoria“für die Opfer rassistischer Gewalt in Deutschland und Hanau sieht der Ausländerbeirat der Universitätsstadt Marburg den Versuch, die Marburger Bevölkerung zu spalten. „Vielfalt ist eines der zentralen Charakteristika unserer Stadt“, schrieb der Ausländerbeirat. Sie setze einen Konsens über das Zusammenleben aller Marburgerinnen und Marburger mit und ohne Migrationshintergrund voraus
„Alle Mitglieder unserer vielfältigen Stadtgesellschaft sollen sich sicher fühlen“, erklärte er. „Daher ist es ein selbstverständlicher Anspruch unserer Gesellschaft, dass wir auch in Marburg ein Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer rassistischer Gewalt errichten sollen. Marburger sollen hier nicht wegschauen, weil das dem Rassismus nur Auftrieb gibt. Für das friedliche Miteinander und die freundschaftliche Begegnung müssen wir alle gemeinsam Orte der Erinnerungen schaffen, die uns ermahnen, dass Hass und Rassismus immer noch präsent und zu bekämpfen sind.“
* pm: Stadt Marburg