Neustart: Keine Kultur ohne Sofortprogramm

Mit einer Milliarde Euro hat die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) unter dem Namen „NEUSTART Sofortprogramm“ dem corona-bedingten Stillstand in der Kultur entgegengewirkt. Über den Bundesverband Soziokultur hat das so auch der Waggonhalle entscheidend geholfen.
Verantwortliche konnten durch den Kauf von Laptops und Internet-Telefonen einen Großteil ihrer Arbeit im home-office erledigen und an Video-Konferenzen teilnehmen. Bis heute sind sie unerlässlich, um eine Corona-gemäße Organisation der Arbeitsabläufe in der Waggonhalle zu gewährleisten: alle wesentlichen Sitzungen werden per zoom abgehalten. Seit einem Jahr findet das kulturelle Leben der Waggonhalle – bis auf wenige Monate – online statt.
So gibt es Live-Streams von Konzerten beispielsweise von Jean Kleeb. Für facebook, youtube, instagram und TikTok werden Beiträge gedreht etwa von den „Brewster Sisters“, den
alten Damen der Theaterproduktion „Arsen und Spitzenhäubchen“, die seit Corona nicht mehr gezeigt werden kann.
Mit dem „Kultur Waggon“ wurde ein online-Format entwickelt, in dem sich Nachwuchskünstler aus Marburg und Hessen präsentieren können. Dafür wurde eigens technisches Equipment wie Kameras und Software angeschafft, die nötig sind um kulturelle Inhalte online zeigen zu können.
„Ab dem Sommer 2020 bis Anfang November 2020 konnten wir im Theatersaal der Waggonhalle und open air auf unserem Gelände Veranstaltungen durchführen“, berichtet Nisse Kreysing vom Waggonhalle-Team. Auf der Bühne aber vor allem für das Publikum musste ein immenser Aufwand betrieben werden, um allen Ansprüchen der Abstands- und Hygieneregeln gerecht zu werden. Der Weg zu den Zuschauerplätzen wurde durch Personenleitsysteme organisiert; und Desinfektionsmittelspender an den Eingängen sorgten für Hygienie.
Gerade die Indoor-Aufführungen der Rockoper „Jesus Christ Superstar“ waren nur aufgrund des Einsatzes von viel Plexiglas möglich. Zwischen Bühne und Publikum stand eine Wand von Plexiglas. Hausstände im Publikum – wurden durch Plexiglasaufsteller voneinander getrennt – platziert.
All diese Maßnahmen hätte die Waggonhalle aus eigener Kraft nicht finanzieren können besonders in Zeiten, in denen gar keine oder nur sehr wenige Eintrittskarten verkauft werden. „Und sie werden uns auch in Zukunft, wenn hoffentlich vorsichtige Öffnungen einen Kulturbetrieb wieder stattfinden lassen können, vieles ermöglichen, um den Menschen Theater, Konzerte , Musical und Varieté in einer sicheren Umgebung anbieten zu können“, hofft der Sprecher des Kulturzentrums.

* pm: Waggonhalle Kulturzentrum

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