Essen frei Haus: Die LieferMa-App versorgt Marburg

„Wir verdienen noch kein Geld damit“, erklärt Lorenz Schaible von „LieferMa“. Seit einem Jahr arbeitet er an dem digitalen Lieferdienst für Marburg.
Gegründet hat der – 22-jährige Marburger die „LieferMa GmbH“ zusammen mit seinem Freund Jonas Gerke. Ihr Geld verdienen beide mit anderen Agenturen für IT-Dienstleistungen und Werbefilmen. Diese Erfahrungen kommen der LieferMa-app nun zugute.
13 Marburger Restaurants haben sich „LieferMa“ bisher angeschlossen. Acht davon liefern Speisen frei Haus. alle 13 bieten einen Bestelldienst mit Abholung beim Restaurant an.
„Zu Beginn des ersten Locdowns haben wir angefangen“, berichtet Schaible. Ziel war die möglichst kontaktarme Essenslieferung. Zudem sollte die neue App die Gastronomen unterstützen und sich nicht auf ihre Kosten bereichern.
Zusammen mit einem befreundeten Programmierer hat Schaible die App erstellt. „Dabei ist mir auch die Erfahrung aus meinem früheren Minijob bei einem Lieferdienst zugute gekommen“, berichtet er. „Ich kannte die Abläufe und konnte die Programmstruktur darauf aufbauen.“
Gerke hingegen hat einige Werbevideos für die Restaurants erstellt. „Seinem Talent bei den Gesprächen mit den Gastronomen verdanken wir viele beteiligte Betriebe“, lobt Schaible seinen Freund und Kollegen.
Beide haben viel Zeit und Geld investiert, um den Online-Service ans Laufen zu bringen. „Nach den Kommunalwahlen soll ein Stadtbus Werbung für die LieferMa-app fahren“, verrät Schaible. „Wir konzentrieren jetzt unsere gesamte Kraft auf dieses Projekt, damit es ein nachhaltiger Erfolg wird.“
Einen „Schnuppermonat“ lang müssen neue Betriebe keine Provision zahlen, wenn sie ihre Speisen über die neue App anbieten. Danach zahlen sie 8 Prozent der jeweiligen Kaufsumme.
„Die Zahlungen der Bestellerinnen und Besteller gehen aber direkt an die Gastronomen“, erklärt Schaible. „Wir rechnen dann monatlich mit ihnen ab.“
Dauerhaft sieht er gute Chancen für den Online-Lieferdienst. Derzeit arbeitet das Team daran, die Nutzbarkeit der App noch zu verbessern. „Wir haben die barrierefreien Voreinstellungen für die Apple-Version noch verbessert und sind dabei auch im Dialog mit unserer Kundschaft“, erläutert er.
Auch die Internetseite www.lieferma.app soll noch weiterentwickelt werden. Schwerpunkt ist aber die Essensbestellung mit dem Handy bei Gaststätten in der Universitätsstadt Marburg.
Langfristig wäre auch eine Übertragung der App auf andere Städte oder Regionen möglich. Erst einmal konzentrieren die beiden Marburger sich aber auf ihre Geburtsstadt und denken höchstens daran, Gastronomen aus umliegenden Gemeinden mit einzubeziehen. „In der LieferMa-app steckt sehr viel Arbeit, die sich nur auszahlt, wenn viele Menschen in Marburg sie nutzen“, erläutert Schaible abschließend.

* Franz-Josef Hanke

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