Gesprächsebene: Schavan, Flasch und Schorlemmer in der Alten Aula

Mit Annette Schavan, Kurt Flasch und Friedrich Schorlemmer ist das 15. Marburger Ökumenegespräch am Samstag (28. Januar) prominent besetzt.
Im Jahr des Reformationsjubiläums, in dem sich religiös vieles um die Person Martin Luthers dreht, soll die Veranstaltung einen persönlichen Charakter tragen.
Zum Marburger Ökumenegespräch laden die Universitätsstadt Marburg, die evangelischen und katholischen Theologien der Philipps-Universität sowie die evangelische und katholische Kirche in Marburg alle Interessierten ein. Die 15. Auflage des Ökumenegesprächs findet unter dem Motto „Lebensgeschichten –
Glaubensgeschichten“ von 9 bis 15.30 Uhr öffentlich in der Aula der Alten Universität statt.
„Uns ist es gelungen, ein prominentes wie spannendes Podium zusammenzustellen, das den großen Erfolg des Marburger Ökumenegesprächs der letzten 30 Jahre hervorragend fortführen wird“, freute sich Stadträtin und Kulturdezernentin Dr. Kerstin Weinbach bei der Vorstellung des 15. Ökumenegesprächs am Donnerstag (12. Januar) im Rathaus. „Das Marburger Ökumenegespräch ist ein gewachsenes Erfolgsmodell, das auch so gut funktioniert, weil Stadt, evangelische und katholische Kirche und beiden Fakultäten der Philipps-Universität eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten“, erklärte Dekan Burkhard zur Nieden vom evangelischen Stadtkirchenkreis Marburg.
„Drei Prominente sind gebeten, ganz offen und betont subjektiv auf die Frage zu antworten, welche Rolle ihre christliche Sozialisation für ihren beruflichen Werdegang und ihr gesellschaftliches Engagement spielt“, erklärte Dr. Markus Lerch vom Katholisch-Theologischen Seminar der Philipps-Universität. „Macht die jeweilige Konfession dabei heute noch einen Unterschied? Kann sich religiöse Sozialisation auch negativ auswirken?“, stellte Lerch die Fragen an das Podium vor.
Pfarrer Franz Langenstein von der katholischen St.-Johannes-Gemeinde ergänzte: „Wir verfolgen hier einen Ökumeneansatz, der persönliche Erfahrungen, Prägung, als Bereicherung des Lebens versteht. Auf die Fragen werden Flasch, Schavan und Schorlemmer antworten.
Flasch – nach eigenen Worten aus einem liberalen katholischen Elternhaus stammend – gehört als Philosophiehistoriker zu den herausragenden Kennern der Geschichte des christlichen Denkens. Im Jahr 2013 distanzierte er sich aber in seinem Buch „Warum ich kein Christ mehr bin“ deutlich vom christlichen Glauben.
Schavan hat als selbsterklärtes Kind des „Rheinischen Katholizismus“ wichtige Aufgaben in Kirche und Politik wahrgenommen. Derzeit ist sie deutsche Botschafterin beim „Heiligen Stuhl“ im Rom.
Schorlemmer – von Hause aus evangelischer Theologe – ist als Bürgerrechtler und einer der Köpfe der Opposition in der DDR bekannt geworden. Auch lange nach der Wende engagiert er sich immer noch intensiv gesellschaftspolitisch.
Im Anschluss an die Referate und eine Aussprache mit den Prominenten am Morgen folgt am Nachmittag eine offene Gesprächsrunde, in der die Teilnehmenden das Gehörte vertiefen und vor allem auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema schildern können. Enden wird der Tag mit einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst um 15.45 Uhr in der Universitätskirche. * pm: Stadt Marburg

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