Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Forschungsgruppe an der Philipps-Universität. Das hat die Uni am Freitag (11. Dezember) mitgeteilt.
Die Verknüpfung zwischen der Energielandschaft von Festkörpermaterialien, deren Struktur auf atomarer Skala sowie der Dynamik des Ionentransports, sind in der Chemie und Physik von großer Bedeutung. Diesem Thema widmet sich die neue Forschungsgruppe „Energielandschaften und Struktur in ionenleitenden Feststoffen“ (ELSICS). Ihre Sprecherschaft liegt bei Prof. Dr. Karl-Michael Weitzel von der Philipps-Universität.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ELSICS zunächst für vier Jahre von 2021 bis 2024 mit insgesamt 2.3 Millionen Euro. Ziel der Forschungsgruppe ist es, die Energieverteilungen von Ionenplätzen in Festkörpern im Hinblick auf die Transporteigenschaften aufzuklären. Der Verbund richtet den Fokus seiner Arbeit auf zwei Materialklassen.
Einerseits erforscht er alkaliionen-basierte Materialien, die beispielsweise für die Energiespeicherung wichtig sind. Andererseits widmet er sich perowskitischen Materialien, die unter anderem für Brennstoffzellen verwendet werden.
Die Potentialenergie-Landschaft mobiler Ionen in Festkörper-Materialien ist eng verknüpft mit der Struktur auf der atomaren Skala. Diese Wechselbeziehung und die sich daraus ergebenden Eigenschaften wie zum Beispiel die Ionenmobilität haben höchst aktuelle Bedeutung und sind relevant bei der Energiespeicherung und -konversion. Das Verständnis von Struktur, Energielandschaft und Ionentransport ist wesentlich, um verbesserte und neue Funktionalitäten mit wissensbasierter Methodik zu entwickeln.
„In der Forschungsgruppe wollen experimentelle und theoretische Arbeitsgruppen mit einer konzertierten Aktion die Energieverteilungen von Ionenplätzen in Festkörpern auf Grundlage atomar aufgelöster Strukturen und in Verbindung mit Transporteigenschaften quantifizieren“, erklärte Weitzel als Sprecher der Forschungsgruppe. Die Quantifizierung soll für amorphe Festkörper und Kristalle mit definierten Defekten sowie polykristalline Festkörper beziehungsweise Bi-Kristallen mit Grenzflächen-dominiertem Ladungstransport durchgeführt werden.
Die Forschungsgruppe enthält hochkarätige Expertise experimenteller Arbeitsgruppen und theoretischer Arbeitsgruppen für die Modellierung kristalliner und amorpher Systeme. „Wir erwarten von den Studien die Entwicklung eines vereinheitlichten Bildes der Wechselbeziehung zwischen Energielandschaft, Struktur und Ionentransport in Festkörpermaterialien mit Vorhersagekraft“, erklärte Weitzel.
„Ich freue mich über den Erfolg unseres Chemikers und wünsche der Forschungsgruppe erfolgreiche Arbeit auf diesem zukunftsträchtigen Forschungsfeld“, sagteProf. Dr. Katharina Krause. Für die Präsidentin der Philipps-Universität und vor allem für die beteiligten Fachbereiche ist der Zuwendungsbescheid der DFG wohl „die gute Nachricht der Woche“.
* pm: Philipps-Universität Marburg