Mit Schließfach: Falsche Polizisten wollten 80.000 Euro

Das Phänomen „Falsche Polizeibeamte“ ist nach wie vor aktuell. Nach kurzen Ruhephasen tauchen die Betrüger im Landkreis immer wieder auf.
Dabei gehen sie immer raffinierter vor, um nicht aufzufliegen. Dank eines aufmerksamen Bankmitarbeiters wurde die Übergabe von 80.000 Euro am Mittwoch (9. September) jedoch verhindert.
Die frei erfundenen Geschichten der Täter ähneln sich und werden von Fall zu Fall unterschiedlich ausgeschmückt. Die geschulten Betrüger haben trotz der ständigen Aufklärungs- und Präventionsarbeit der Polizei leider immer mal wieder Erfolg. Dabei lassen sich Unbekannten immer neue Vorgehensweisen einfallen, um Mitarbeiter der Kreditinstitute nicht misstrauisch werden zu lassen.
Glücklicherweise scheiterten die – professionell vorgehenden – Betrüger am Mittwoch (9. September). Sie meldeten sich gegen 13 Uhr telefonisch bei einer Seniorin und tischten ihr die übliche Geschichte von angeblich festgenommenen Einbrechern auf. Sie überzeugten das angerufene Opfer davon, dass das vorhandene Bargeld von 80.000 Euro auf dem Girokonto nicht mehr sicher sei.
Relativ neu war das weitere Vorgehen der falschen Polizisten, die Seniorin dem Wirkungskreis der Bankangestellten zu entziehen. Die Angerufene folgte den Anweisungen, sofort ein Bankschließfach zu eröffnen und das vorhandene Bargeld vom Girokonto abzuheben und im Schließfach zu deponieren.
So kann ein Kunde oder eine Kundin unbemerkt und in Abwesenheit eines Angestellten der Bank mit der Scheckkarte Bargeld in Empfang nehmen. Glücklicherweise reagierte ein Angestellter des Kreditinstituts schon bei der Einrichtung des Schließfachs und alarmierte die Polizei.
Welche Überzeugungskraft die Betrüger am Telefon haben, zeigte sich nach Eintreffen der echten Kriminalpolizei in der Wohnung der Seniorin. Die 87-jährige Frau war immer noch davon überzeugt mit den „Kriminalbeamten“ zu reden, die sich am Mittag telefonisch gemeldet hatten.

* pm: Polizei Marburg

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