Wie die Kinderbetreuungseinrichtungen unter Covid-19-Bedingungen ihr weiteres Vorgehen gestalten, berät die Expertengruppe „Kita und Covid 19“ regelmäßig. Die Gruppe beschloss „so viel Hygieneschutz, wie nötig“ und keine Rückkehr zum Regelbetrieb vor dem 1. November.
„Nur dem konsequenten Einhalten der Hygieneregelungen in den Einrichtungen haben wir es zu verdanken, dass bei Auftreten von Verdachts- oder bestätigen Covid-19-Fällen die Kontaktpersonen ersten Grades uneingeschränkt festgestellt wurden und entsprechende Maßnahmen des Gesundheitsamtes keine Schließung der gesamten Einrichtung erforderlich machten“, erläuterte Kinder- und Jugenddezernentin Kirsten Dinnebier. Bereits vor der Sommerpause hatte sich die Gruppe von Fachleuten aus der Medizin, der Stadt Marburg, Kita-Trägern und Eltern für eine Betreuung aller Kinder unter dem Beibehalten von erhöhten Hygieneregelungen in den Einrichtungen ausgesprochen.
Diese Empfehlung wurde – entgegen der Empfehlungen des Landes Hessen, zum Regelbetrieb in den Kitas zurückzukehren – gemeinschaftlich vereinbart. „Das war die richtige Entscheidung zum Schutz der Familien und Beschäftigten angesichts der aktuellen Covid-19 Situation nach den Sommerferien,“ zeigte sich auch die Kita-LeiterinSusanne Luczak erleichtert.
Die Expertengruppe war sich bei ihrem dritten Treffen auch jetzt einig, auf Grund der bundesweit steigenden Fallzahlen nach der Ferien- und Reisezeit in den Kitas nun weiter präventiv und sensibel tätig zu sein. Daher werden in allen Einrichtungen der Universitätsstadt Marburg – ob in städtischer oder freier Trägerschaft – die derzeit praktizierten Hygiene- und Abstandsregeln bis Sonntag (1. November) weitergeführt.
Für die Marburger Familien und Erziehungskräftel bedeutet das bis November, dass die Betreuung weiterhin ausschließlich in festgelegten Gruppen stattfinden wird. In den gesamten Einrichtungen müssen nach baulichen Möglichkeiten getrennte Wegeführungen, Nutzung der Sanitäranlagen und des Außengeländes eingehalten werden. „Selbstverständlich finden bereits jetzt wieder Eingewöhnungen statt.
„Wir haben aber entschieden, dass die Eltern in der Einrichtung weiterhin eine Mund-Nasen-Bedeckung zum eigenen Schutz sowie dem der Kinder und der Erzieher*innen tragen müssen“, erläuterte Angela Stefan vom Fachdienst Kinderbetreuung. Nach wie vor sollen so wenig zusätzliche Personen wie möglich die Kita betreten.
Stefanie Lambrecht als Fachbereichsleitung Kinder, Jugend und Familie berichtete aber auch von einem flexiblenUmgangder Einrichtungen mit der Pandemie: „Neben allen Schutzmaßnahmen ist es uns auch wichtig, dass die Kinder so viele Förderungsmöglichkeiten wie möglich erhalten. Dies bedeutet, dass die Einrichtungen im Einzelfall prüfen, welche zusätzlichen Angebote wie zum Beispiel die Psychomotorik wieder stattfinden können.“
Lars Witter und Hardy Braun vom Gesamtelternbeirat haben in der Expertengruppe nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die Eltern die Hygieneregelungen der Stadt Marburg insgesamt mittragen.
„Wir wünschen uns nach dieser Zeit der Krise jedoch auch eine Rückkehr zu so viel Alltagspädagogik für unsere Kinder, wie im Moment möglich ist“, sagteWitter. Elternabende, Laternenfeste oder Jahreszeitennachmittage in den einzelnen Gruppen können ab sofort unter den vereinbarten Hygieneregelungen also wieder stattfinden.
„Wir gehen davon aus, dass die aktuelle Situation uns noch über das Jahr hinaus begleiten wird“,erklärte Dinnebier. „Umso wichtiger sind gemeinsame, identitätsstiftende Aktivitäten mit den Kindern und den Eltern in den Einrichtungen. Wir werden unseren pädagogischen Alltag neu denken müssen.“
* pm: Stadt Marburg