Kraftvoll und einfühlsam dirigierte Hermann Breuer die „Thüringen Philharmonie Gotha“. Auf Einladung des Marburger Konzertvereins (MKV) gastierte das Orchester am Sonntag (14. Mai) im Erwin-Piscator-Haus (EPH).
Bereits mit den ersten Takten der „Italienischen“ Symphonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy hatten die Musiker ihr Publikum im vollbesetzten EPH gefesselt. Die Sinfonie Nummer 4 in A-Dur trägt die Opus-Zahl 90.
Beschwingt und leicht, dabei kraftvoll und akzentuiert intonierte der Klangkörper das bekannte Werk. Locker entführten die Philharmoniker und Breuer die Zuhörenden mit Mendelssohn-Bartholdy nach Italien, bis sie sich am Ende dann doch im nur wenig frühlinghaften Marburg wiederfanden.
Das anschließende Hornkonzert 1 in Es-Dur von Richard Strauss begeisterte das Publikum dann vollends. Sein Opus 11 gab dem Solisten Nicolas Ramez reichlich Gelegenheit, sein – bereits beim ARD-Musikwettbewerb 2016 ausgezeichnetes – Können erneut unter Beweis zu stellen.
Nach der Pause erklang dann die Sinfonie Nummer 2 in C-Dur „Roma“ von Georges Bizet aus dem Jahr 1861. Sie sei ein zu Unrecht in Vergessenheit geratenes Werk, meinte Breuer. Mit seiner Interpretation untermauerte er diese Auffassung sehr eindrucksvoll.
Begeisterter Applaus belohnte die Musiker für ihre hervorragende Leistung. Als Zugabe spielte Das Orchester daraufhin den „Galopp“ aus den „Kinderspielen“ von Bizet.
Mit einem berührenden und beeindruckenden Abend hat die „Thüringen Philharmonie Gotha“ das Marburger Publikum geradezu beseelt. Breuer und seine Kollegen haben einmal mehr gezeigt, wie schön Klassische Musik sein kann. Erfreulicherweise saßen auch viele junge Menschen im EPH, die dieses Erlebnis – ebenso wie alle anderen auch – merklich genossen haben.
* Franz-Josef Hanke