Eine Web-App mit Online-Corona-Check soll die Versorgung digital vernetzen und verbessern. Stadt und Kreis verschicken dazu eine Anleitung an alle Haushalte.
Wer Erkältungssymptome hat und unsicher ist, ob es eine Corona-Erkrankung sein könnte, kann die neue Web-App „COVID-Online“ des Uniklinikums Gießen Marburg (UKGM) nutzen. Wie der Online-Corona-Check funktioniert, erklärt ein Flyer, der am Wochenende an alle Haushalte in der Universitätsstadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf verteilt wird.
„Wir könnegn uns glücklich schätzen, dass unser Uni-Klinikum neben hervorragender medizinischer Versorgung anzubieten auch innovative und kreative Problemlösungen hervorbringt““ waren sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Landrätin Kirsten Fründt einig. „Im Gespräch mit dem Klinikum entstand die Idee, gemeinsam über den Online-Corona-Check zu informieren.
„Ein solches Engagement des UKGM unterschützen wir gerne“, sagte Spies. „Dass wir an dieser Stelle so unkompliziert mit Klinikum, Landkreis und Stadt zusammenarbeiten können, ist im besten Sinne bürgerfreundlich und freut uns sehr.“ Landrätin Kirsten Fründt teilte seine Freude: „Dass das Gesundheitsamt des Landkreises mit fachlicher Expertise an der Entwicklung dieser App beteiligt war, ist ebenfalls ein Zeichen der guten Vernetzung und der unkomplizierten Zusammenarbeit der relevanten Akteure.“
Mit der neuen Web-App „COVID-Online“ werden gleich mehrere wichtige Funktionen miteinander verbunden. Zunächst können alle Menschen online ihr persönliches Risiko testen, aktuell an Corona erkrankt zu sein. Dazu werden einige Fragen zum Alter, zu möglichen Vorerkrankungen und Symptomen gestellt.
Dann erhalten die Nutzerinnen und Nutzer einen Hinweis der Web-App darüber, wie sie sich je nach Ergebnis weiter verhalten sollten. Bbeispielsweise erfahren sie, ob sie eine spezielle Hotline im UKGM kontaktieren, den Notarzt rufen oder zuhause bleiben und die Entwicklung der Symptome beobachten sollen.
Außerdem gibt die Web-App eine Fallnummer aus, die man sich notieren sollte. Sie erstellt eine erste Zusammenfassung der Patientendaten, falls sie später benötigt werden. Sie seien „anonymisiert und nur durch eine persönliche Fallnummer zuzuordnen“.
Darüber hinaus gibt die Web-App dem medizinischen Fachpersonal die Möglichkeit, ein stark steigendes Patientenaufkommen vorherzusehen, Patientenströme entsprechend zu den richtigen Ansprechstellen steuern und so einer Überlastung der medizinischen Einrichtungen entgegenzuwirken. „Das System stellt für das Universitätsklinikum Marburg und die Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf einen technologischen Quantensprung dar, weil über eine digitale Steuerung regionale Krankenhäuser, Rettungsdienst, Arztpraxen, sozialen Einrichtungen wie Pflege- und Altenheimen digital vernetzt werden und so ihre Patienten gezielter und zeitsparender steuern können“, erläuterte das Universitätsklinikum zur Kombination aus „Innovation und High Tech“ aus dem eigenen Haus.
Damit möglichst viele Menschen, die befürchten, mit dem Corona-Virus infiziert zu sein, die Web-App COVID-Online nutzen, werben die Universitätsstadt Marburg, der Landkreis Marburg-Biedenkopf und das UKGM für eine Nutzung der Internetanwendung. Um die Web-App im gesamten Landkreis bekannt zu machen und die Nutzung möglichst einfach zu erläutern, gibt es nun eine kurze Anleitung – als handlicher Flyer gedruckt im DinA5-Format. Über 100.000 Stück davon werden im Auftrag von Stadt und Landkreis am Wochenende an alle Haushalte in Marburg selbst und in allen Städten und Gemeinden von Marburg-Biedenkopf verteilt.
„Die Web-App COVID-Online kann sowohl den Patient*innen als auch dem medizinischen Personal sehr gut helfen“,glauben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Landrätin Kirsten Fründt. „Deswegen unterstützen wir das UKGM dabei, COVID-Online flächendeckend bekannt zu machen.“
Sie sind „stolz auf das Team aus Marburger Wissenschaftler*innen, die die Anwendung innerhalb kürzester Zeit entwickelt haben“ und fordern: „Nutzen Sie die Web-App, wenn es Ihnen möglich ist und helfen Sie so dabei mit, das Patientenaufkommen im Landkreis vorherzusehen, zu lenken und so für eine möglichst optimale Versorgung zu sorgen!“
Wenn wir dadurch die hart arbeitenden Menschen im und rund um das Klinikum etwas entlasten können, ist es diesen Aufwand unbedingt wert“, meinte Spies. Wichtig und auch auf dem Flyer vermerkt ist die Tagsache, das diese Web-App keine medizinische Diagnose und keinen Arztbesuch ersetzt, sondern bei einer ersten persönlichen Einschätzung hilft. Die persönlichen Hausärzte und auch die Hotline 116 117 sind weiterhin erreichbar und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Außerdem ist der Datenschutz bei dieser App trotz der geprisenen Anonymisierung nicht hundertprozentig garantiert.
* pm: Stadt Marburg