Auf 43 hat sich im Landkreis Marburg-Biedenkopf die Zahl der Personen mit einer bestätigten Infektion am Coronavirus erhöht. Zum Schutz sowohl der Mitarbeitenden als auch der Bürgerinnen und Bürger begrenzt auch die Ausländerbehörde des Kreises ab Montag (23. März) den Kundenverkehr.
Gegenüber Mittwoch (18. März) ist die Zahl der Infizierten im Landkreis um acht gestiegen. Alle Menschen hat die Bundeskanzlerin aufgerufen, jeden unnötigen Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden. Das ist vor Allem zum Schutz älterer und kranker Mitmenschen nötig.
Personen aus Risikogruppen können Unterstützung von der Nachbarschaftshilfe Marburg erhalten. Zudem steht die Hotline des Kreises für allgemeine Fragen rund um das Corona-Virus unter der Rufnummer 06421/405-1888 nun täglich schon ab 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.
Ausländer mit Aufenthaltserlaubnis wie anerkannte Flüchtlinge und Nicht-EU-Bürger – bei denen zeitnah eine Erteilung oder Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis ansteht – werden schriftlich darüber informiert, dass auf persönliche Vorsprachen derzeit verzichtet wird. Mit diesem Schreiben werden außerdem die notwendigen Antragsformulare übersandt. Außerdem erhalten die Kundinnen und Kunden für die Übergangszeit eine Bescheinigung per Post, mit der sie das Bestehen eines vorläufigen Aufenthaltsrechts nachweisen können, um einen illegalen Aufenthalt zu verhindern.
Nach Bearbeitung der Antragsunterlagen erfolgt eine Terminvergabe zur persönlichen Vorsprache bei der Ausländerbehörde. Einlass gibt es nur mit schriftlich bestätigtem Termin. Bei Nutzung des postalischen Verfahrens können Mehrkosten anfallen.
Auch Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie Personen mit Duldung (Duldungsinhaber) sind von geänderten Bearbeitungsverfahren betroffen. Eine persönliche Vorsprache zur Verlängerung einer Duldung ist derzeit nicht erforderlich, die Verlängerung erfolgt – außer in besonderen Fällen – automatisch.
Die verlängerten Duldungsbescheinigungen werden ohne vorherige Auf- und Anforderung zwei Werktage vor Ablauf der alten Duldung zur Abholung an den geschützten Theken der Ausländerbehörde bereitgestellt. Zugang zur Ausländerbehörde erhalten nur Personen, für die Dokumente zur Abholung bereitliegen und die somit auf einer Liste erfasst sind.
Persönliche Vorsprachen bei Sachbearbeitenden sind auch hier nur in Ausnahmefällen und nach schriftlicher Terminbestätigung möglich. Die Duldungsdauer wurde in Absprache mit der Ausländerbehörde auf drei Monate verlängert.
Die Praxis GmbH als sozialer Träger sowie Bildungs- und Beschäftigungsgesellschaft ist seit Mittwoch (18. März) in allen Betriebsteilen für den Publikumsverkehr geschlossen. Dazu gehören auch das Marburger Gebrauchtwarenkaufhaus einschließlich der Spendenannahme an der Gisselberger Straße, das „relectro“ Elektro-Secondhand-Kaufhaus Im Schwarzenborn im Kaufpark Wehrda) und die Marburger Kleiderkammer (Am Krekel 45). Abholungen von Spenden durch den Fahrdienst der Praxis GmbH finden bis auf weiteres nicht statt. Auch der Flohmarkt auf dem Gelände der Praxis GmbH am Samstag (18. April) findet nicht statt.
Auch die Marburger Agentur für Arbeit gibt bekannt, dass persönliche Kontakte zum Schutz der Mitarbeitenden sowie der Kundinnen und Kunden vorerst eingestellt werden. Die Möglichkeit für Fragen zu Kurzarbeit und Kurzarbeitergeld (KUG) gibt es unter der Telefonnummer 0642 605-141 sowie online unter www.arbeitsagentur.de/news/corona-virus-informationen-fuer-unternehmen-zum-kurzarbeitergeld.
* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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