Friedrich Max Theodor Schubert wäre am Donnerstag (28. November) 125 Jahre alt geworden. Seine Stiftung für Bedürftige ermöglicht auch Weihnachtsgeschenke für Enkelkinder.
Des Begründers der Theodor-Schubert-Stiftung haben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies als Kurator der Stiftung, Stiftungsvorstand Andreas Hose von der Commerzbank sowie Vertreterinnen und Vertreter von Stadtverwaltung und Commerzbank an Schuberts Geburtstag im Rathaus gedacht. Die Ausschüttung aus der Stiftung beträgt in diesem Jahr 12.000 Euro und kommt 63 älteren, bedürftigen Menschen zugute. Das ist „die gute Nachricht der Woche“.
„In Dankbarkeit gedenken wir einem Mann, der fast sein ganzes Vermögen in die von ihm initiierte Stiftung eingebracht hat, um damit älteren, Not leidenden Bürger*innen unserer Stadt zu helfen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies anlässlich des Gedenkens an Friedrich Max Theodor Schubert und blickte auf dessen Leben zurück. Demnach bezeichnete sich Schubert immer als „Marburger Kind. Seine Stiftung trägt den Namen „Theodor Schubert – ein Marburger Kind“.
Der 1894 geborene Schubert lebte bis 1900 in Marburg und kehrte 1912 in die Universitätsstadt zurück, um eine dreijährige Ausbildung als Kaufmann zu absolvieren. Nachdem er zum Kriegsdienst e gen worden war, begann er seine berufliche Laufbahn bei dem Reiseunternehmen Lloyd in Norddeutschland, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1975 lebte. Im Laufe der Jahre arbeitete sich Schubert zum Direktor dieses Reiseunternehmens empor.
Den Bezug zu Marburg hat er jedoch nie verloren. Seine frühe Kindheit und die Kaufmannslehre in Marburg prägten ihn in erheblichem Maße. Beide Lebensabschnitte standen für ihn unter schwierigen äußeren Voraussetzungen, da die Schuberts in ärmlichen Verhältnissen leben mussten.
Zu dieser Zeit gab es nur geringe finanzielle Unterstützung durch die sogenannte Wohlfahrt. „Sozialhilfe, wie wir sie heute kennen, auf die sogar ein Rechtsanspruch besteht, gab es damals noch nicht“, erläutete Spies. Wahrscheinlich ist die anfänglich schlechte finanzielle Situation Schuberts die Grundlage zur Idee für die seit mehr als 40 Jahren bestehende Stiftung gewesen.
Im Jahr 2019 kamen 12.000 Euro zur Ausschüttung. Die Stiftungssatzung schreibt vor, dass mit einem Geldbetrag nur ältere, bedürftige Bürger der Stadt Marburg bedacht werden dürfen, deren Verhältnisse durch den Fachdienst Arbeit, Soziales und Wohnen der Universitätsstadt Marburg geprüft worden sind. Eine einzelne Person erhält aus dem gesamten Ausschüttungsbetrag 200 Euro, ein Ehepaar 300 Euro.
Nach der Prüfung durch den Fachdienst haben die Sachbearbeitenden 51 Einzelpersonen und sechs Ehepaare ausgewählt, bei denen eine Bedürftigkeit festgestellt wurde. Die Betroffenen sollen durch die Zuwendung finanzielle Engpässe überwinden oder einmal Dinge kaufen, die sie sich sonst nicht leisten könnten. Das sind zum Beispiel Weihnachtsgeschenke für die Enkelkinder.
Im Anschluss an Spies‘ Ausführungen erläuterte Hose als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Theodor-Schubert-Stiftung, die allgemeine finanzielle Situation der Stiftung und gab den diesjährigen Überschuss sowie die Aufteilung bekannt. Er wies darauf hin, dass Bürgerinnen und Bürger auch Zustiftungen leisten können. Mehrere größere Zuwendungen habe es bereits gegeben.
So habe Schuberts Schwester ihren Nachlass 1999 in die Stiftung eingebracht oder im Jahr 2007 eine Marburger Bürgerin 180.000 Euro. Dabei könnten die Bürger selbst entscheiden, ob sie eine Zustiftung geben wollen, bei der das Geld in das Kapital der Stiftung einfließt, oder eine Spende, wobei der Betrag in der nächsten Ausschüttung berücksichtigt wird. Wer Fragen zur Theodor-Schubert-Stiftung oder Interesse an einer Zustiftung hat, kann sich an die Stiftungsverwalterin Gabriele Seitz von der Commerzbank wenden unter der Telefonnummer 069/136-27636 oder gabriele.seitz@commerzbank.com.
* pm: Stadt Marburg