Erneut hat ein Marbburger Wissenschaftler einen wichtigen Preis erhalten. Das ist die gute Nachricht der Woche.
Für die Entschlüsselung von Eisen-Verbindungen erhielt Prof. Dr. Roland Lill den Paul-Ehrlich-Preis der International BioIron Society (IBIS).
Eisen ist lebenswichtig: Es bindet als Teil von Häm den Sauerstoff im Blut und in der Muskulatur und transportiert ihn zu den einzelnen Körperzellen. Auf seinem Weg durch den Körper geht Eisen wichtige Verbindungen ein – zum Beispiel mit Schwefel-Proteinen. Am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität werden solche lebenswichtige Eisen-Schwefel-Proteine erforscht.
Ihre molekulare Entschlüsselung hilft unter anderem bei der Diagnose seltener Krankheiten, die mit Eisen verknüpft sind. Für seine wichtige Forschungsarbeit zu Eisen-Schwefel-Proteinen wurde Lill nun mit dem Paul-Ehrlich-Preis der International BioIron Society (IBIS) ausgezeichnet.
„Ein erheblicher Anteil der Menschheit hat eine Mangelversorgung an Eisen, vor allem in Entwicklungsländern“, erläuterte Lill. Er leitet die Arbeitsgruppe für Klinische Zytobiologie und Zytopathologie am Fachbereich Medizin der Philipps-Universität.
Es gibt viele eisenverknüpfte Erkrankungen wie Anämie (Blutarmut) oder Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit). „Eisen spielt aber auch eine bedeutende Rolle bei der Infektion durch Bakterien und andere Pathogene wie dem Malariaerreger, da auch diese Erreger Eisen benötigen und es bei der Infektion zu einem Tauziehen um dieses Metall kommt“, erklärte Lill.
* pm: Philipps-Universität Marburg