Thorsten Büchner ist Vorsitzender der Marburger SPD. Das ist die gute Nachricht der Woche.
Der 39-jährige Büchner arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Blindenstudienanstalt (BliStA). der gebürtige Saarländer ist blind. In Marburg konnte er ohne allzuviel Aufhebens um seine Behinderung Vorsitzender der stärksten politischen Kraft in der Stadt werden.
Außerdem gehört Büchner eher dem linken Flügel seiner Partei an. Das gilt noch deutlicher für seine neue Stellvertreterin. die 24-jährige Alina Stenzel rückte in die Position der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden auf.
Diese Position hatte Büchner zuvor inne. Nach dem Ausscheiden von Kirsten Dinnebier, die als hauptamtliche Stadträtin in den Magistrat aufgerückt war, ist der Stadtverordnete nun ehrenamtlicher Vorsitzender der SPD Marburg. Als einziger Kandidat bewarb er sich am Donnerstag (28. März) in Michelbach um den Parteivorsitz.
Sein Wahlergebnis von 97 Prozent der abgegebenen Stimmen ist ein deutlicher Vertrauensbeweis seiner Genossinnen und Genossen für Büchner. Mit 95 Prozent erhielt auch Stenzel ein hervorragendes Votum ihrer Partei.
Die Verjüngung der SPD ist ebenso eine gute Nachricht wie die Wahl der beiden Führungsfiguren ohne kritisches Ansehen ihrer Behinderung und ihrer eher „linken“ Gesinnung. Bewährt in der Parteiarbeit haben sich beide allerdings längst. Durch ihre Wahl zeigt die SPD in Marburg den engagierten Demonstrierenden von „Fridays for Future“, dass sie bereit ist zu mehr Engagement für die Jugend.
* Franz-Josef Hanke