7.876 Schüler dürfen in der Zeit von Montag (13. März) bis Freitag (24. März) das 11. Kinder- und Jugendparlament (KiJuPa) wählen.
Zur Teilnahme aufgerufen sind 7.876 Mädchen und Jungen zwischen sechs und 17 Jahren, die ihren ersten oder zweiten Wohnsitz in der Stadt Marburg haben. Auch diejenigen, die in einem Internat in Marburg wohnen, sind wahlberechtigt.
Zusammen mit Bürgermeister Dr. Franz Kahle, Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk und Sebastian Rütter vom Jugendbildungswerk informierte der KiJuPa-Vorsitzende Manuel Greim im Rathaus über den Wahlablauf und die Kandidierendenstruktur an den Schulen. Das Kinder- und Jugendparlament der Universitätsstadt Marburg setzt sich für die Belange, Wünsche und Sorgen aller Marburger Schülerinnen und Schüler ein. Es besteht aus zirka 100 Kindern und Jugendlichen, die alle zwei Jahre an den Marburger Schulen gewählt werden.
Seit 1997 gibt es das KiJuPa in Marburg. „Die Idee ist, jungen Menschen spielerisch und zugleich ernsthaft Einblicke in demokratische parlamentarische Verfahren zu geben“, erläuterte Kahle. „Denn man kann ohne Erfahrung nicht wissen, wie ein Parlament funktioniert“, ergänzte Wölk.
Das KiJuPa hat das Recht, Anträge an die Stadtverordnetenversammlung (StVV) zu stellen. „Das gibt es in kaum einer anderen Stadt“, hob KiJuPa-Vorsitzender Greim hervor. Auch, dass das KiJuPa einmal im Jahr Rederecht im Stadtparlament hat, sei nicht selbstverständlich.
Kahle und Wölk lobten die gute Arbeit mit dem Nachwuchsparlament. So sei das KiJuPa etwa sehr umsichtig, wenn es in die Diskussion um die Verwendung von Geld gehe, sagte der Bürgermeister.
„Die jungen Leute sind sehr engagiert; und ich kann mir vorstellen, dass sie auch später Interesse an Politik haben werden“, bemerkte Wölk. Die Anträge des KiJuPa werden der Stadtverordnetenvorsteherin zufolge oft übernommen und auch umgesetzt. „Wir fragen da auch kritisch nach“, betonte Greim, der als eines von 23 Mitgliedern des alten KiJuPa erneut kandidiert.
Laut Greim haben sich insgesamt 250 Marburger Kinder und Jugendliche in 25 Schulen zur Wahl aufstellen lassen. Damit ist die Zahl der Kandidierenden im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, aber im Gesamtvergleich etwa konstant geblieben.
Bei sechs Schulinfo-touren informierten Mitglieder des KiJuPa sowie Teamer mit Infoständen und Gesprächen in den Klassen. Es war gut und wichtig, dass wir auch in die Klassen durften“, betonte Greim.
Die absolut meisten Kandidatinnen und Kandidaten stellt mit 22 Schülerinnen und Schülern die Martin-Luther-Schule. Schön sei es laut Greim, dass nach sehr langer Zeit auch die Waldorfschule wieder mitmacht.
Das Jugendbildungswerk der Stadt Marburg freut zudem, dass auch die Carl-Strehl-Schule (CSS) wieder Kandidierende stellt. Weil sich keine Kandidierenden fanden, wird es dagegen an der Mosaikschule und der Montessorischule diesmal keine Wahl geben.
Bei den Kandidierenden handelt es sich um 127 Mädchen (50,8 Prozent) und 123 Jungen (49,2 Prozent). Damit sind es im Vergleich zu den letzten Jahren erneut etwas mehr Mädchen, die sich für das KiJuPa interessieren.
Wie in den vorangegangenen Jahren liegt der Altersschwerpunkt bei den 8- bis Zwölfjährigen. Sie stellen zusammen 63,6 Prozent der Kandidierenden.
Nicht zuletzt berichtete Greim über die Höhepunkte der Arbeit des zehnten Kinder- und Jugendparlaments. Zu den Alltagsgeschäften wie Arbeitsgruppen, KiJuPa-Sitzungen im Stadtverordnetensitzungssaal und Vorstandssitzungen kamen die jährlichen Aktionen und Projekte wie beispielsweise der Weltkindertag. Darüber hinaus war das KiJuPa in der Jury beim Integrationswettbewerb Move It! vertreten, aktiv bei der Spielzeugbörse und der Weihnachtsmarktaktion, deren Einnahmen an soziale Projekte gespendet werden, sowie bei der Schulranzenaktion für Marburgs rumänische Partnerstadt Sibiu/Hermannstadt.
Ganz besonders prägend war die Arbeit mit den Sprachintensivklassen der Sophie-von-Brabant-Schule in dem Projekt „Wir lernen uns und Marburg besser kennen“. Dabei trafen sich über drei Monate einmal pro Woche Kinder- und Jugendliche des KiJuPa und der Sophie-von-Brabant-Schule, um Marburg zu erkunden und sich besser kennen zu lernen.
Selbstverständlich standen zudem wieder Fahrten und Ausflüge auf dem Programm: Das 2015 neu gewählte KiJuPa fuhr zur Kennlernfahrt auf die Burg Hessenstein. Der Demokratietag und der Besuch beim Hessischen Landtag in Wiesbaden waren feste Programmpunkte.
Im Herbst 2016 erfolgte im Rahmen einer kulturellen Bildungsfahrt der Besuch der Partnerstadt Poitiers. Im Februar 2017 reiste das KiJuPa schließlich nach Berlin und verbrachte dort einen krönenden Abschluss seiner zehnten Legislaturperiode.
Das finde zum Abschluss jeder Legislaturperiode statt. Darüber hinaus fahre das KiJuPa einmal im Jahr nach Wiesbaden zum Hessischen Landtag.
Die Fahrten dienten auch dazu, sich besser kennenzulernen und das KiJuPa zusammenzuschweißen. Dass das funktioniert, sehe er daran, dass sich die Nachwuchspolitiker keinesfalls nur für die Belange der eigenen Schulen einsetzten, sondern auch andere und ihre Wünsche im Blick haben, hob Jugenddezernent Kahle hervor.
Die gewählten Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments werden im April informiert. Am 11. Mai findet die konstituierende Sitzung statt.
* pm: Stadt Marburg