Mit 340 Schulkindern ist die Astrid-Lindgren-Schule die größte Grundschule Marburgs. Weil diese Kinder aus über 30 verschiedenen Nationen kommen, sind besondere Konzepte gefragt.
Wie gut das gemeinsame Lernen funktioniert, zeigte das Schulfest zum 50-jährigen Bestehen der Schule: Die Kinder und die Schulgemeinde hatten zu einem Jahrmarkt und zwei Zirkusvorstellungen eingeladen. Auch Stadträtin Kirsten Dinnebier besuchte den Zirkus.
Sie hat eine ganz besondere Beziehung zur Astrid-Lindgren-Schule: „Das ist auch meine Grundschule. Hier bin ich bereits zur Schule gegangen“, erklärte sie in ihrem Grußwort.
Damals war es allerdings noch keine reine Grundschule und sie hieß auch noch nicht Astrid-Lindgren-Schule. 1962 fiel die Entscheidung, auf dem Richtsberg ein neues Wohngebiet zu bauen. 1968 wurde dann die dazugehörige Richtsbergschule eröffnet.
Sechs Jahre später wurde sie mit der Errichtung der heutigen Gesamtschule zur reinen Grundschule. 1989 bekam sie ihren Namen.
„Hier wurden ganz besondere Konzepte erarbeitet“, lobte Dinnebier die Schule. Dazu zählen zum Beispiel eine Sprachförderung und das Lernen in jahrgangsübergreifenden Arbeitsgruppen. So wollen die Lehrenden der unterschiedlichen Herkunft der Kinder besser gerecht werden.
Rund 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund. „Ich kenne die großartige Arbeit, die hier seit Jahrzehnten geleistet wird“, betonte die Stadträtin.
„In den letzten 50 Jahren hat sich die Astrid-Lindgren-Schule zu einer besonderen Schule entwickelt, die sehr, sehr viele Facetten hat; und darauf sind wir sehr stolz“, sagte die Schulleiterin Claudia Herwig zur Begrüßung der mehreren hundert Gäste. Bei strahlendem Sonnenschein wurde das Schulgelände von Kindern, Lehrenden, Eltern und Geschwistern, Ehemaligen und Besuchern bevölkert. Bewusst waren keine langen Reden geplant, sondern ein Programm, das die Vielfalt widerspiegelt, die die Schule auszeichnet.
„Wir sind in vielen Belangen anders; und so werden wir auch unser Jubiläum anders feiern“, erklärte Herwig. Das Schulfest war nur eine von gleich mehreren Veranstaltungen innerhalb der Feierlichkeiten. Gestartet waren Schülerinnen und Schüler mit Lehrerinnen und Lehrern in den Tagen zuvor mit einer Projektwoche zum Thema Zirkus.
„Das war sehr aufregend und anstrengend“, berichtete die Schulleiterin. Zwei Vorstellungen bekam der Besuch als Ergebnis der Projektwoche in der Turnhalle zu sehen. Mit kleinen Tänzern, Clowns und Akrobaten gab es da Alles, was zu einem Zirkus dazugehört.
Der Schulhof hatte sich indes in einen riesigen Jahrmarkt verwandelt, auf dem die Kinder zu einem Bobbycar-Rennen, zum Dosenwerfen oder anderen Spielen antraten. Es gab Lose für eine Tombola und jede Menge selbstgebackenen Kuchen. Vor den Auftritten in der Zirkus-Manege herrschte ordentlich Aufregung bei den Kindern ebenso wie bei den Erwachsenen.
Aber natürlich gab es für alle Beteiligten viel Applaus und lobende Worte. So manches Geschwisterkind platzte vor Stolz auf den kleinen Bruder oder die große Schwester. Da war kaum ein Elternteil, das den Auftritt des Nachwuchses nicht filmte oder fotografierte.
Gesche Herrler-Heycke vom Staatlichen Schulamt gratulierte der Schulgemeinde zum Jubiläum und hob das Engagement des Kollegiums und aller Beteiligten hervor. Das Motto sei wunderbar gewählt, um die Vielfalt der Schule zu repräsentieren, waren sich die Gäste einig.
* pm: Stadt Marburg