Kosten unbekannt: Spies treibt Altenzentrum Am Richtsberg voran

Die Umsetzung eines Neubaus für eine zeitgemäße Altenhilfe auf dem Richtsberg bringt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies weiter voran. Auf seinen Vorschlag hin werden jetzt die praktischen Voraussetzungen für den Ergänzungsbau des Altenzentrums geschaffen.
Bauherr und Projektsteuerer soll aufgrund ihrer „hervorragenden fachlichen Expertise“ die städtische Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau werden, informierte Spies. „Wir haben versprochen, dass wir die Zukunft der Altenhilfe am Richtsberg im Sinne der betroffenen Menschen zügig lösen; und genau das machen wir jetzt“, erklärte der Oberbürgermeister seine Initiative.
Die GeWoBau bringe die entsprechende Erfahrung dafür mit. Die Wohnungsbaugesellschaft hatte für die Stadt Marburg bereits die Hausgemeinschaften St. Jakob in Cölbe erfolgreich verwirklicht.
„Grundsätzlich sind auch Altenpflegezentren eine Form des Wohnens; und wir wollen Wohnangebote für alle gesellschaftlichen Gruppen schaffen“, ergänzte GeWoBau-Geschäftsführer Jürgen Rausch. „Deshalb sind wir der richtige Partner für dieses Projekt.“
Die Weichen für das von Spies eingebrachte Vorgehen wurden im Vorstand der Stiftung St. Jakob als Eigentümerin der Fläche, im Aufsichtsrat der Marburger Altenhilfe als Betreiberin des Altenzentrums, in dem auch Politik und Betriebsrat vertreten sind, sowie im Aufsichtsrat der GeWoBau in den vergangenen zwei Wochen gestellt. „Mit dem Ergänzungsbau in der Sudetenstraße 24 schaffen wir auf dem bestehenden Gelände des Altenzentrums sieben Wohnbereiche in Top-Qualität, in denen jeweils zwölf Menschen –
angelehnt an das Hausgemeinschaftsprinzip – mit eigenem Ess- und Küchenbereich leben“, kündigte Spies an. „Das ermöglicht künftig eine Unterstützung älterer Menschen, die allen Anforderungen einer zukunftsweisenden Altenhilfe gerecht wird.“
An die Stelle des alten Gebäudes auf sieben Stockwerken mit Sanierungsstau tritt der Neubau. Er stehe auch dafür, dass die 80 Beschäftigten mit dem Einsatz auf den dann nur noch zwei Etagen Zeit für genau diese Hilfe und Pflege gewinnen, betonte Altenhilfegeschäftsführer Jörg Kempf.
Hinzu kommen im Neubau der Zugang zum Garten für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ein Begegnungszentrum mit Mittagstisch und Raum für Netzwerke, der offen zum Quartier und für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich ist. Die Stadtverordnetenversammlung (StVV) hatte dem Konzept von Spies 2017 zugestimmt.
Nach der Planungs- und Projektierungsphase ist der Baubeginn bereits für die zweite Hälfte des Jahres 2019 vorgesehen. Angestrebt ist, die Arbeiten 2020 abzuschließen. Dieser Zeitplan könne unter der Bedingung eingehalten werden, dass vor dem Hintergrund des aktuellen Baubooms passende Partner aus dem Baugewerbe mit angemessenen Preisen gefunden werden, informierte GeWoBau-Geschäftsführer Rausch.
Die GeWoBau soll das Grundstück des Altenzentrums nach den jetzigen Plänen in Erbbaupacht von der Stiftung St. Jakob erhalten, um den Gebäudeteil auf der rechten Seite des bisherigen Altenzentrums abzureißen und dort den Neubau zu errichten. Wenn dann später der Neubau stehtk, wird es dann für die GeWoBau auch darum gehen, im verbleibenden Gebäudealtbestand verschiedene Wohnformen zum Beispiel für Studierende, Ordensschwestern sowie betreute Wohnformen zu entwickeln.
Für die Zeit des Neubaus wird der verbleibende Altbau jedoch erst einmal zur Unterkunft für die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenzentrums. „Sie bleiben in ihrem gewohnten Umfeld und müssen weder in einer Baustelle leben noch umziehen“, betonte Spies.
Laut Altenhilfegeschäftsführer Kempf wurden die Zimmer bereits Schritt für Schritt so belegt, dass zum geplanten Baubeginn des Neubaus niemand mehr „akut umziehen muss“, sondern alle dann schon im verbleibenden Bestandsgebäude wohnen. „Es ist ein sanfter Übergang“, erläuterte Kempf.
Untergebracht ist in dem Komplex, der für den Neubau abgerissen wird, außerdem ein Kinderhort. Er soll in das Erdgeschoss des verbleibenden Nachbargebäudes ziehen und dort zur generationenübergreifenden Bereicherung werden.
Derzeit leben im Altenzentrum St. Jakob auf dem Richtsberg rund 80 Menschen. Mit dem Neubau entstehen 84 Plätze.

* pm: Stadt Marburg

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