Über neue Wohngebiete am Hasenkopf und am Oberen Rotenberg denkt die Stadt Marburg nach. Eine Untersuchung ergab, dass die beiden Gebiete geeignet wären.
Um den hart umkämpften Wohnungsmarkt zu entlasten, möchte die Stadt neuen Wohnraum schaffen. Die angepeilten Ziele für das Jahr 2020 wurden erreicht. Allerdings ist der Bedarf an Wohnraum weiter angestiegen, so dass nach wie vor ein Mangel an Unterkünften besteht.
Eine „Herausforderung für die Stadtpolitik ist, dass sie ausreichend Wohnraum bereit stellen muss“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am Dienstag (10. April) im Rathaus. Dafür müsse man „neue Baugebiete erschließen“, erklärte Bürgermeister Wieland Stötzel.
In der Bürgerbefragung von November 2017 schnitt die Wohnsituation schlecht ab. Die beiden geplanten Neubaugebiete sollen zusammen 550 Wohneinheiten umfassen.
Ein Neubaugebiet liegt am Oberen Rotenberg zwischen der Gärtnerei am Kreutzacker und Wehrshausen. Das mögliche Baugebiet hat eine Fläche von etwa fünf Hektar.
Dort besteht ein Potenzial für 200 neue Wohnungen. Vom Rudolphsplatz liegt das Gebiet etwa 3 Kilometer entfernt.
Das zweite mögliche Neubaugebiet „Hasenkopf“ liegt gegenüber der Straße „Zum Runden Baum“ neben dem Stadtwald. Etwa 4 Kilometer ist das 10 Hektar große Gebiet vom Rudolphsplatz entfernt. Hier könnten bis zu 350 neue Wohnungen entstehen.
Der Anteil des geförderten Wohnraums würde bei beiden Projekten etwa 30 Prozent betragen. Zunächst muss die Stadtpolitik jedoch den Status von Grund und Boden an den jeweiligen Stellen mit den Eigentümern klären. Sie müssten sich dazu bereit erklären, ihre Grundstücke zu verkaufen.
Bei den weiteren Entscheidungsfindungen soll eine breite Bürgerbeteiligung stattfinden. Gemeinsame Sitzungen der Ortsbeiräte von Ockershausen und Marbach mit Fachleuten aus der Verwaltung so wie Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden sollen zu einer hohen Beteiligung der Bürgerschaft beitragen.
Auch in die Debatte um die Priorisierung der Projekte soll die Meinung der Bevölkerung einfließen. „Wichtig ist zunächst einmal, dass es voran geht“, sagte Stötzel mit Bezug auf die Wohnsituation in Marburg.
* Jan Wandel