Das Pflegebüro Marburg feiert sein 25-jähriges Bestehen. Sein Motto lautet: „Pflege braucht Beratung.“
Seit 25 Jahren ist das Marburger Pflegebüro Anlaufstelle für Pflegebedürftige und Angehörige. Kooperationspartner und Vertretende politischer Gremien haben das gemeinsam gefeiert. Sie blickten auf die Anfänge und die Entwicklung zurück.
„Pflege braucht Beratung“ lautet das Motto des städtischen Pflegebüros, das mittlerweile seit 25 Jahren besteht. Es unterstützt die Suche nach passenden Hilfen bei Alter, Krankheit und Behinderung. Zudem werden Fragen zu Anträgen und Finanzierungsmöglichkeiten beantwortet.
Weiterer Schwerpunkt ist die Wohnberatung. „Wer pflegebedürftig ist oder selbst pflegt und Rat sucht, ist beim Pflegebüro genau richtig“, fasste Stadträtin Kirsten Dinnebier zusammen. Das 25-jährige Bestehen wurde im Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) mit Kooperationspartnern aus Stadtverwaltung, lokalen Pflegeeinrichtungen und dem örtlichen Sozial- und Gesundheitswesen sowie Vertreterinnen und Vertretern politischer Gremien gefeiert.
Dr. Heinrich Grebe vom Fachdienst Altenplanung führte durch die Veranstaltung und moderierte ein Podiumsgespräch, bei dem die Anfänge des Pflegebüros sowie aktuelle Herausforderungen Themen waren. Während des Gesprächs stellte Stadträtin Dinnebier die besondere Rolle der Einrichtung heraus: „Die Mitarbeiterinnen des Pflegebüros stehen Menschen mit viel Herzblut in schwierigen und komplexen Lebenssituationen zur Seite. Sie tun das vertraulich, unabhängig und empathisch – zum Teil über Jahre hinweg. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen können darauf zählen, dass sie hier eine qualifizierte und zugewandte Begleitung finden.“ Das Pflegebüro biete – trägerunabhängig und mit hohem Fachwissen –
Unterstützung, Begleitung und Beratung bei allen Fragen. „Das Pflegebüro hat eine Schlüsselrolle inne – nicht nur für Pflegebedürftige, sondern auch für Angehörige und Betreuende“, erklärte Dinnebier. „Mein Wunsch für die kommenden 25 Jahre ist es, dass diese elementare Einrichtung erhalten bleibt und die Mitarbeitenden weiterhin mit Freude arbeiten können.“
Ebenfalls im Gespräch mit Grebe waren die beiden ehemaligen Stadträtinnen Anni Röhrkohl und Dr. Christa Perabo. Sie waren damals an der Gründung des Pflegebüros beteiligt. Sie gaben Einblicke in die Entstehung vor 25 Jahren und freuten sich darüber, dass Marburg als eine der ersten Kommunen eine solche Einrichtung geschaffen hatte. Beide bestätigten den Nutzen und die Unterstützung einer vertraulichen und kompetenten Anlaufstelle bei allen Fragen rund um die Pflege.
Das Pflegebüro hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 zu einer sehr gefragten Anlaufstelle entwickelt. Angesichts des demographischen Wandels steigt seine Bedeutung beständig. Marburg gehörte zu den ersten Städten, die ein eigenes kommunales Beratungsangebot in diesem Bereich schufen.
Zuvor war im Jahr 1995 die Pflegeversicherung eingeführt worden. Schnell zeichnete sich ein großer Informationsbedarf ab, auf den die Stadt Marburg mit der Gründung des Pflegebüros reagierte. Gestartet wurde im Gebäude der Marburger Volkshochschule (vhs).
2010 erfolgte der Umzug in das neue Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) am Rudolphsplatz. Besonderen Wert wird auf die gute Zusammenarbeit der einzelnen Träger im BiP gelegt. Die Angebote sind eng verzahnt, um Qualität zu gewährleisten.
Ulrike Lux und Barbara Schick bilden aktuell das Team des Pflegebüros. Lux ist von Anfang an dabei und hat das Angebot mit aufgebaut. Sie zog im Gespräch mit Grebe eine positive Bilanz: „Es ist wunderbar, Menschen dabei zu begleiten, dass der Umgang mit Pflegebedürftigkeit besser gelingt. Auch wenn wir nicht jedes Problem lösen können, melden uns unsere Klientinnen und Klienten immer wieder zurück, wie hilfreich unsere Arbeit ist.“
Das Angebot sei täglich wieder neu und spannend, da für jede einzelne Person eine individuelle Lösung gefunden werden müsse. „Es gibt keine Blaupausen“, erläuterte Lux. „Wir können immer nur Ratschläge und Wege finden, die helfen. Daher ist es immer wieder schön, wenn wir im Anschluss Menschen mit einer Entlastung zufrieden stellen können. Das Wichtigste ist und bleibt das Zuhören als ,Königsdisziplin‘.“
Mit Blick auf zukünftige Entwicklungen im Feld der Pflege hob Lux lokale Stärken hervor:
„Hier liegen sicher große Herausforderungen vor uns – wie überall in Deutschland. Marburg bietet in dieser Situation aber den Vorteil, dass Pflege und die Unterstützung von Pflegebedürftigen keine Randthemen sind und sich viele Menschen vor Ort dafür engagieren. Das Pflegebüro ist Teil dieser sehr kooperativen Struktur; und das stimmt mich zuversichtlich für die kommenden Jahre.“
Ganz im Sinne der Vernetzung und Zusammenarbeit bot die Feierlichkeit im BiP auch Gelegenheit zu einem Austausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Beratungsstellen, sozialen Organisationen und Pflegeeinrichtungen. Die Beratung des städtischen Pflegebüros ist kostenfrei und erfolgt persönlich, telefonisch oder auch als Hausbesuch. Terminvereinbarungen sind telefonisch möglich unter 06421/201-5060 und 06421/201-5061 sowie per E-Mail an pflegebuero@marburg-stadt.de.Das Pflegbüro befindet sich im Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP) „Am Grün 16“. Deitere Informationen gibt es auch unter www.marburg.de/bip.
* pm: Stadt Marburg